RWO

Vorstandschef stellt klar - "Wir haben uns nicht dem Druck der Fans gebeugt!"

Die Pressemitteilung von Rot-Weiß Oberhausen zur Beurlaubung von Trainer Jörn Nowak war recht knapp.

"Vorstand, Aufsichtsrat und sportliche Leitung haben sich am gestrigen Abend dafür entschieden, Jörn Nowak mit sofortiger Wirkung zu beurlauben. Die Entscheidung wurde nach kontroversen Diskussionen gefällt. Die Unruhe der letzten Tage im Verein auf verschiedene Ebenen, auch im sportlichen Bereich, hat diese Reaktion erfordert. Mike Terranova wird interimsweise die Mannschaft übernehmen. Wir bedanken uns bei Jörn Nowak für die geleistete Arbeit und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute", mit diesen Worten wurde der 37-jährige Nowak verabschiedet.

RevierSport hakte am Dienstagmorgen (6. Februar 2024) bei Thorsten Binder, RWO-Vorstandschef, noch einmal nach.

Thorsten Binder, was waren letztendlich die Gründe für das Aus von Jörn Nowak?

Wir haben viele Gespräche geführt und auch den Mannschaftsrat gehört. Es war uns natürlich sehr wichtig, dass wir auch in die Spieler hinein horchen. Am Ende war es eine Entscheidung aus der Gesamtsituation, die wir bewertet haben. Wir haben unsere Ambitionen weiter oben mitzumischen und sahen dieses Ziel gefährdet. Jörn Nowak hat auf dem Trainingsplatz gut gearbeitet. Aber Fußball ist im Endeffekt auch ein Ergebnissport. Diese haben uns nicht zufriedengestellt.

Haben Sie sich nicht im Endeffekt dem Wunsch der Fans gebeugt? Stichwort: Offener Brief der aktiven Fanszene.

Nein. Das möchte ich gerne an dieser Stelle unterstreichen: Wir haben uns nicht dem Druck der Fans gebeugt! Aber, wie eben schon erklärt, haben wir natürlich die Gesamtsituation bewertet. Und da nehmen wir die Unruhe im Fanlager und den offenen Brief auch wahr.

Wie hat Jörn Nowak auf die Beurlaubung reagiert - war er überrascht?

Er hat es professionell aufgenommen, war aber verständlicherweise auch niedergeschlagen. Ob er überrascht war? Jörn ist ein sehr kluger Mensch und hat ein feines Gespür.

Das Experiment Jörn Nowak als Trainer bei Rot-Weiß Oberhausen ist gescheitert. Kann man diesen Satz so stehen lassen?

Damit tue ich mich schwer. Es war eine gut ausgearbeitete Idee, die von allen Verantwortlichen mitgetragen wurde. Das war ja kein Experiment. Aber, klar: Die Idee ist letztendlich nicht so aufgegangen, wie es sich alle Seiten gewünscht haben und hätten.

Mike Terranova übernimmt - für wie lange?

Interimsweise. Bis wir einen neuen Cheftrainer gefunden haben.

Hat die Suche schon begonnen?

Sportchef Patrick Bauder ist mit der Suche beauftragt worden.

Was passiert denn, wenn RWO in Velbert gewinnt und unter Terranova einen Lauf bekommt. Ist es möglich, dass "Terra" bis zum Saisonende weitermacht?

(lacht). Mike Terranova übernimmt die Mannschaft interimsweise.