Sebastian Mai absolvierte in der Saison 2021/2022 39 Pflichtspiele für Rot Weiss Ahlen, erzielte neun Tore und bereitete vier weitere Treffer vor. Kein Wunder, dass sich Patrick Bauder, Sportchef von Rot-Weiß Oberhausen, im vergangenen Sommer sehr darüber freute, dass er einmal mehr - wie schon einst Anton Heinz, der aus Lippstadt kam - einen hoch veranlagten Flügelflitzer für RWO begeistern konnte.
"Sebastian Mai wird uns weiterhelfen. Er ist ein richtig guter Spieler, der noch längst nicht sein ganzes Potential ausgeschöpft hat", sagte Bauder.
Doch leider - aus Oberhausener Sicht - mussten die Fans der Kleeblätter lange warten, bis sie Mai wieder in Aktion sehen konnten. Denn der Sommer-Zugang verletzte sich schon nach dem 2. Spieltag und fiel mit einem Sehnenriss 191 Tage aus, verpasste dabei 23 Spiele.
Mittlerweile ist er zurück und es langte im neuen Jahr 2023 auch schon zu zwei Kurzeinsätzen. Insgesamt kommt Mai im RWO-Trikot auf vier Einsätze über gerade einmal 45 Spielminuten. "Es war natürlich eine harte Zeit, in der man sich auch den Kopf zerbricht und sich selbst viele Fragen stellt. Ich bin wirklich glücklich, dass diese Zeit beendet ist und ich einfach wieder nur Fußball spielen kann", erzählt Mai gegenüber RevierSport.
Als ich mich in Münster bei den Stadtwerken anmeldete, fragte man mich, ob ich jetzt wieder zurück bei den Preußen bin. Obwohl ich natürlich nie hier gespielt habe (lacht).
Sebastian Mai (RWO) über Verwechselung mit Sebastian Mai (MSV)
Dabei hatte der 22-Jährige einige Comeback-Versuche hinter sich, musste diese aber immer wieder abbrechen. "Ich habe es einige Mal versucht. Mal habe ich aber nach dem Aufwärmen oder mal nach der ersten Passspielübung das Training wieder beenden müssen, weil ich Schmerzen hatte. Doch nun bin ich schmerzfrei und total heiß", erzählt er.
In der Liga geht nicht mehr viel für Oberhausen. "Aber trotzdem wollen wir am Ende so hoch wie nur möglich in der Tabelle stehen", entgegnet Mai und ergänzt: "Klar: Der Niederrheinpokal-Sieg 2023 ist jetzt unser großes Ziel!" Hier geht es in der kommenden Woche - Mittwoch, 1. März, 19 Uhr - gegen den Underdog ASV Mettmann. "Bei allem Respekt für den Gegner: Ein Weiterkommen ins Halbfinale ist einfach Pflicht", betont Mai vor dem Duell mit dem Bezirksligisten, der schon Oberliga-Spitzenreiter SSVg Velbert das Fürchten lehrte und ausschaltete.
Mai besitzt in Oberhausen einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024 und will mit RWO nächste Saison angreifen. Vorbild könnte der SC Preußen Münster sein, der in dieser Serie einsam seine Kreise an der Spitze zieht. Das bekommt Mai auch recht hautnah mit. Denn er lebt und studiert Jura in Münster. "An der Uni bekommt man die Preußen-Euphorie durchaus mit. Sie haben es sich auch verdient, weil sie eine unfassbare Konstanz an den Tag legen. Münster gehört auch in die 3. Liga, wie ich finde", sagt er.
Stichwort Münster: Hier spielte einst auch ein gewisser Sebastian Mai. Der Namensvetter des Oberhauseners, der mittlerweile beim MSV Duisburg unter Vertrag steht. "Ja, da gibt es durchaus schon mal lustige Geschichten", sagt der RWO-Mai und verrät: "Als ich mich in Münster bei den Stadtwerken anmeldete, fragte man mich, ob ich jetzt wieder zurück bei den Preußen bin. Obwohl ich natürlich nie hier gespielt habe (lacht). Und die Reha habe ich in einem Duisburger Rehazentrum absolviert, wo auch die MSV-Profis wieder fit werden. Da gab es bei den Terminvergaben auch schon einmal Verwechselungen, ob denn jetzt der Sebastian Mai des MSV oder der Sebastian Mai von RWO an dem Tag kommt."
Nun ist es an der Zeit, dass Sebastian Mai sich bei Rot-Weiß Oberhausen einen Namen macht und nicht mehr verwechselt wird. Schon am Sonntag, 26. Februar (14 Uhr, RevierSport-Liveticker), kann er damit anfangen, wenn RWO beim FC Schalke 04 II zu Gast ist.