Alemannia Aachen

Vertragsverhandlungen stocken - Torwart-Talent weckt großes Interesse

Alemannia Aachen musste am vergangenen Wochenende beim 0:4 bei Preußen Münster die erste Niederlage unter Trainer Helge Hohl schlucken. Es war auch die erste Pleite für Marcel Johnen als Alemannia-Torwart.

Denn mit dem 20-Jährigen im Kasten gewannen die Aachener gleich sechs der letzten zehn Partien, spielten dreimal Remis und kassierten eben die Niederlage in Münster. Zehnmal musste Johnen in diesem Zeitraum hinter sich greifen, spielte aber auch viermal zu Null.

Allen voran der 1:0-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf Ende Januar brachte dem 1,86 Meter großen Johnen sehr positive Resonanz ein. "In der zweiten Halbzeit hat sich Düsseldorf freigeschwommen. Sie hatten zwei, drei tolle Einschussmöglichkeiten. Aber Marcel Johnen hat uns auf deutsch gesagt den Arsch gerettet. Er war an diesem Abend unser großer Rückhalt", lobte beispielsweise Aachens Chefcoach Hohl seinen Schlussmann gegenüber RevierSport.

Johnen stammt aus Eschweiler und wurde auch bei der Alemannia ausgebildet. Nach Stationen bei Bayer Leverkusen und dem 1. FC Saarbrücken kehrte er im Sommer 2022 an den Tivoli zurück. Ob er jedoch auch über den kommenden Sommer 2023 in der Kaiserstadt bleibt, ist noch offen.

Denn wie RevierSport erfuhr, stocken in Aachen aktuell so einige Vertragsgespräche mit gestandenen Spielern wie zum Beispiel Dino Bajric, Jannis Held oder eben auch Johnen.

Ein Grund für die stockenden Verhandlungen bei Johnen soll nach Infos dieser Redaktion auch die Tatsache sein, dass sich der Trainerstab der Alemannia immer noch nicht auf eine klare Nummer eins festgelegt hat. Denn trotz der starken Auftritte wird Johnen in den nächsten beiden Spielen gegen Wuppertal und Ahlen Yannik Bangsow den Vortritt lassen müssen. Erst nach dieser Rotation im Tor wollen sich Hohl und Co. für eine Nummer eins entscheiden. Eine unbefriedigende Situation für Johnen, der eigentlich mit seinen Leistungen gute Argumente gesammelt hatte.

Alemannia Aachen: Wechselt Johnen zu einer U23-Profi-Reserve?

Der Konkurrenz ist das natürlich nicht verborgen geblieben. Nach RS-Informationen wurde Johnen noch jüngst gegen Düsseldorf von einer Hand voll Scouts unter die Lupe genommen. Gleich mehrere U23-Mannschaften sind demnach heiß auf die Dienste des hoch veranlagten Torhüters. Alemannia Aachen wäre gut beraten, hier schnell für klare Verhältnisse zu sorgen. Ansonsten dürfte ein vielversprechendes Torwart-Talent dem Tivoli im Sommer den Rücken kehren.