An den Spielabbruch im Hinspiel beim 1. FC Köln II werden sich wohl alle Spieler, Verantwortliche und Fans von Rot-Weiß Oberhausen erinnern.
Was passiert war: Kölner Chaoten hatten am 12. August 2022 das Spielfeld gestürmt, die Polizei musste eingreifen. Anhänger der Kölner hatten sich als Ordner verkleidet dem Gästeblock genähert und einen RWO-Fan-Banner entwendet. Die Oberhausener reagierten auf die Provokation und verfolgten die FC-Fans über das Spielfeld des Franz-Kremer-Stadions.
Schiedsrichter Marc Jäger schickte die Spieler in die Kabinen. Nach etwa 20 Minuten erfolgte eine Durchsage: Alle 1100 Fans wurden gebeten, das Franz-Kremer-Stadion zu verlassen. Das Spiel wurde abgebrochen.
Nun - Samstag, 4. Februar, 14 Uhr - kommt es gut sechs Monate später zum Rückspiel in Oberhausen. "Natürlich erinnern wir uns daran, aber das war einmal. Das ist die Vergangenheit. Wir leben im Hier und Jetzt. Ich glaube deshalb auch nicht, dass das am Samstag eine Rolle spielen wird. Wir sollten alle, auch unsere Fans, befreit von übertriebenen Emotionen in dieses Spiel gehen. Aber klar: Unsere Fans sollen uns natürlich sehr gerne so lautstark wie immer unterstützen und nach vorne peitschen", betont Patrick Bauder.
Der RWO-Sportchef will sich viel mehr auf das Sportliche konzentrieren. "Ich bin mir sicher, dass unsere Fans eine andere RWO-Elf als damals in Köln sehen werden", betont Bauder. Zum Zeitpunkt des Spielabbruchs lagen die Gäste aus dem Ruhrgebiet im Rheinland immerhin mit 1:4 im Hintertreffen.
"Wir haben eine gute Vorbereitung absolviert und mit Aaron Berzel auch einen starken Mann für die Defensive verpflichtet. Wir sind vor dem Start in die Restrunde auf jeden Fall optimistisch und wollen die kommenden Wochen und Monate so erfolgreich wie nur möglich absolvieren", sagt Bauder. Er ergänzt: "Unser großes Ziel, neben einer guten Platzierung in der Liga, ist es den Niederrheinpokal nach Oberhausen zu holen."
Holen - das ist ein gutes Stichwort. Denn der am 18. Februar 33 Jahre alt werdende RWO-Sportchef muss für die Saison 2023/2024 auch einen neuen U19-Trainer holen. Markus Kaya legt ja bekanntlich sein Amt zum Saisonende nieder.
Bauder erläutert: "Wir haben hier schon die ersten Gespräche geführt und werden diese nun analysieren. Wir lassen uns da bei der Wahl Zeit und stehen überhaupt nicht unter Druck. Ob es am Ende eine in- oder externe Lösung sein wird, wird man sehen."