Eine heftige Auseinandersetzung unter rivalisierenden Fußballfans am Essener Hauptbahnhof hat am späten Samstagnachmittag den Bahnverkehr im Ruhrgebiet massiv gestört.
Gegen 17.30 Uhr waren Anhänger der beiden West-Regionalligisten Preußen Münster und Rot Weiss Ahlen aufeinandergetroffen und hatten sich eine Schlägerei geliefert, die laut Polizei teilweise sogar auf den Gleisen ausgetragen wurde. Das sorgte für Zugausfälle und Verspätungen im Regional- und Fernverkehr. Während des Einsatzes war der Hauptbahnhof gesperrt, viele Reisende kamen nicht mehr weiter.
Die Fans waren auf der Rückreise von ihren Auswärtsspielen. Münster hatte bei der U23 von Fortuna Düsseldorf gespielt, Ahlen war am Samstag bei Rot-Weiß Oberhausen zu Gast. Die Züge aus Düsseldorf und Oberhausen hatten nach Polizeiangaben zufällig fast zeitgleich in Essen gehalten, wobei die Fan-Gruppen dies zum Aussteigen nutzten.
Dosen und Flaschen wurden gegen Polizisten geworfen Wie die Bundespolizei berichtet, waren etwa 180 Fans an der Auseinandersetzung beteiligt, bei der laut Polizei-Einsatzbericht auch Dosen und Flaschen gegen Polizisten geworfen wurden. Als Bundespolizisten die beiden Lager trennen wollten, wurden vier Beamte so schwer verletzt, dass sie nicht mehr dienstfähig waren.
Dabei tat sich besonders ein 24-jähriger Ahlen-Fan hervor, der nach einem Glasflaschen-Wurf zu flüchten versuchte. Bundespolizisten stellten den Mann wenige Meter später. Dabei nahm er nach Angaben der Polizei eine bedrohliche Haltung an und deutete einen Angriff auf die Beamten an. Die Einsatzkräfte setzten Pfefferspray ein, brachten den Ahlener zu Boden und fesselten ihn.
Gegen die Festnahme wehrte sich der 24-Jährige und sperrte sich. Zudem solidarisierten sich weitere Anhänger von Rot Weiss Ahlen mit dem Angreifer und bedrängten die Einsatzkräfte. Es folgte ein weiter Flaschenwurf durch einen unbekannten Ahlener Fußballfan, welcher die Beamten glücklicherweise nicht verletzte. Auf dem Weg zu Wache sperrte sich der polizeibekannte Randalierer dann erneut und trat einen Polizisten gegen das Schienbein.
Polizei: RWE-Anhänger waren an der Randale nicht beteiligt Unterstützt wurde die Bundespolizei von der Essener Polizei, die zudem Verstärkungskräfte aus den Nachbarstädten angefordert hatte. Gemeinsam gelang es den Einsatzkräften schließlich, die verfeindeten Gruppen zu trennen. Anhänger von Rot-Weiss Essen, deren Klub am Samstagnachmittag gegen den FSV Zwickau gespielt hatte, waren nicht an der Auseinandersetzung beteiligt, betonte die Polizei
Erst am Abend wurde die Sperrung des Essener Hauptbahnhofs wieder aufgehoben und einzelne Züge konnten den Bahnhof wieder anfahren. Fernverkehrszüge wurden zunächst umgeleitet und konnten über Stunden nicht an den Hauptbahnhöfen in Essen und Bochum halten. Erst gegen 21.30 Uhr trat nach Angaben der Bahn AG wieder Normalität ein.