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WSV-Sportchef spricht Klartext
"Es zählt nur Vollgas! Mit der Laberei ist es vorbei"

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WSV-Sportchef spricht Klartext: "Es zählt nur Vollgas! Mit der Laberei ist es vorbei"
Foto: Stefan Rittershaus
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Der Wuppertaler SV hinkt seinen Saisonzielen schon zu Beginn der Runde weit hinterher. Nun spricht Sportchef Stephan Küsters Klartext.

Als Stephan Küsters im Juli 2020 beim Wuppertaler SV als Sportdirektor anheuerte, hatte er einiges vor. Doch zunächst galt es, in der ersten Saison den Abstieg zu verhindern.

Denn als Küsters kam, stand der Kader schon zum Großteil. Im Winter holte der bald 51-Jährige - Küsters feiert am 6. Oktober Geburtstag - Björn Mehnert als Trainer und einige Spieler-Verstärkungen. Der WSV spielte eine beeindruckende Serie und war mit die beste Rückrundenmannschaft 2020/2021. In der Saison 2021/2022 mischte der WSV dann lange um den Titel mit. Am Ende sprang Rang drei heraus. Nun wollte Küsters, der Architekt des WSV-Erfolgs, mit seinem Team den Angriff auf die Spitze, den Aufstieg folgen lassen.

Doch nach acht Spielen ist die Enttäuschung beim WSV und seinem Manager riesengroß. RevierSport sprach zu Wochenbeginn mit Stephan Küsters.

Ich bin einfach total darüber enttäuscht, wie die Punkteausbeute aussieht. Aber noch mehr ärgert mich, wie die ersten acht Spiele gelaufen sind. Wie schon gesagt: Ich habe die totale Hingabe vermisst. Das war bisher zu wenig von vielen Spielern.

Stephan Küsters

Stephan Küsters, in Köln erlebte die Mannschaft wieder einen Rückschlag. Warum hat der WSV das Spiel mit 1:2 verloren?

Wir haben in Köln die erste Halbzeit komplett verschlafen. Die Bereitschaft war einfach nicht da. Eine aktive Halbzeit, in dem Fall die zweite, reicht einfach nicht aus. Dass wir dann das 1:2 durch einen individuellen Fehler kassieren, ist auch bitter und spricht irgendwie auch für unsere Situation. Diese individuellen Böcke, wie diesmal durch Lion Schweers, häufen sich einfach.

Woran liegt das denn? Der Kader ist doch namhaft und erfahren zusammengestellt worden?

Unsere Führungsspieler sind aktuell nicht die, wie wir uns das vorgestellt haben. Und sie treten nicht auf wie echte Leader, Führungsspieler. Das muss man auch mal klipp und klar so sagen. Der Trainer muss in dieser Woche, in der wir im Pokal gegen Benrath und in der Liga gegen Lippstadt spielen, sehen, wo er die Hebel ansetzt.

Sie sprechen Trainer Mehnert an. Genießt er noch Ihre volle Rückendeckung?

Ganz klar, ja! Man muss wirklich immer noch sehen: Wo kam der Wuppertaler SV her? Wir haben gemeinsam mit 'Mehne' und auch Gaetano Manno hier einiges in den zwei Jahren bewegt. Wir standen zweimal im Niederrheinpokalfinale, haben den Pott einmal gewonnen, haben ein tolles DFB-Pokalspiel gegen Bochum erlebt und sind in der Liga durchgestartet. Das ist auch ein Verdienst des Trainers. Ich lasse da auf 'Mehne' nichts kommen. Und ich muss auch sagen, dass ich kein Fan davon bin Schnellschüsse zu machen. Klar ist aber auch, dass wir gegen Lippstadt in die Erfolgsspur zurückkommen müssen.

Was erwarten Sie von der Mannschaft in dieser Woche?

Da fällt mir nur ein Wort ein: Vollgas! Wir haben definitiv genug geredet, ich bin es jetzt auch satt zu diskutieren. Ich erwarte volle Einsatzbereitschaft, totale Leidenschaft. Das ist entscheidend! Das war bislang zu wenig in den Spielen, ich will mehr sehen. Mit der Laberei ist es vorbei. Es zählen kein Namen, keine Lebensläufe, die auf dem Feld stehen. Wir brauchen echte Männer, die für Wuppertal alles geben.

Sie sind hoch ambitioniert. Wer Sie kennt, weiß, wie Sie die aktuelle Situation mitnimmt. Wie geht es Ihnen innerlich damit?

Ich bin einfach total darüber enttäuscht, wie die Punkteausbeute aussieht. Aber noch mehr ärgert mich, wie die ersten acht Spiele gelaufen sind. Wie schon gesagt: Ich habe die totale Hingabe vermisst. Das war bisher zu wenig von vielen Spielern.

Kreiden Sie sich da auch einiges an, was die Kaderplanung und die Verpflichtungen betrifft?

Stand jetzt ist es so, dass man das hinterfragt, weil es nicht so läuft wie erhofft. Aber ich will in dieser frühen Phase noch nicht alles in Frage stellen. Jetzt kann man noch nicht von Fehl-Verpflichtungen sprechen. Dafür ist noch zu früh. Noch hat jeder Spieler die Chance uns zu zeigen, dass wir bei den Transfers richtig lagen.

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