Lange Zeit rannten alle Teams hinter Rot-Weiss Essen her. Seit wenigen Wochen ist das anders. Preußen Münster ist neuer Spitzenreiter und RWE ist in der Verfolgerrolle.
Und man muss den Hut davor ziehen, wie Münster mit dem Druck bisher umgeht. Lagen sie zurück, kamen sie wieder. Führen sie, sind sie unheimlich stabil, kassieren kaum Gegentore. Und haben in den entscheidenden Szenen auch das Quäntchen Glück, was man haben muss, wenn man aufsteigen will. So auch in Oberhausen, wo es trotz drückender Überlegenheit auch zwei Pfostentreffer der Oberhausener gab.
Das 3:0 bei RWO, die zuvor zwölf Spiele in Folge ungeschlagen waren, traf auch die Fans von Rot-Weiss Essen ins Mark, nicht nur wegen der Gesänge der Oberhausener, die die eigene Niederlage klaglos einsteckten, denn sie nahm auch dem Rivalen ein weiteres Stück Hoffnung. Doch die Essener Anhänger sollten sich nicht über RWO beschweren.
Denn RWE ist ja zu Teilen selber Schuld, dass man nun auf andere hoffen muss und den Aufstieg nicht mehr in der eigenen Hand hat. Nach einer bärenstarken Saison gab es in den letzten Wochen - stand jetzt - den einen Patzer zu viel.
Wobei in den letzten Jahren in den verschiedensten Ligen schon die unglaublichsten Dinge passiert sind. Daher ist weiter alles drin - für beide Teams. Der Druck auf Münster wird auch immer größer. Mit Wiedenbrück und Köln II warten auch noch zwei schwierige Aufgaben, die Partie gegen den KFC Uerdingen in einer Woche muss der SCP gewinnen.
In Kürze wissen wir, wer den Gang in die 3. Liga antreten wird. Wir haben nur einen Wunsch. Sollte Münster aufsteigen, dann bitte mit drei Punkten (plus das bessere Torverhältnis) oder vier Punkten Vorsprung.
Denn alles andere würde bedeuten, dass ein einzelner Essener Chaot den Aufstieg mit seinem Böllerwurf am 20. Februar 2022 entschieden hat. Und das wäre nach einer Spielzeit, in der sich Münster und RWE bis zum Ende auf hohem Niveau duellierten, einfach traurig und beschämend.