Diesen 35. Spieltag der Regionalliga West wird wohl so schnell keiner mehr vergessen. Die Vereinsgeschichte des KFC Uerdingen ist seit diesem Spieltag um ein emotionales Kapitel reicher.
Es war ein wahrhaftiger Gänsehaut-Moment für alle Anhänger und Spieler des KFC-Uerdingen, als nach 1.448 Tagen der Ball wieder im altehrwürdigen Grotenburg-Stadion rollte. Die Fans des KFC Uerdingen, die sich bereits lange vor dem Anstoß am Krefelder Großmarkt getroffen hatten, sangen beim Einzug ins Stadion „It´s coming home. Football´s coming home“. Als dann die Uerdinger Spieler den Rasen betraten, bescherten die KFC-Anhänger ihrem Team mit einem blau-roten Fahnenmeer einen rauschenden Empfang.
VfB Homberg: Gutkowski – Meißner (75. Marcinek), Rau, Walker, Lübke – Kogel, Wellers (88. Jafari), Nowitzki (63. Bouchama), Adamski, Pfalz (70. Palla), Talarski
Tore: 0:1 Talarski (25.), Walker (55.), Pfalz (67.), Wellers (69.)
Schiedsrichter: Patrick Holz
Zuschauer: 2.000
Damien Raths, Vorstandsvorsitzender der Krefelder, war bereits vor Anstoß die Freude ins Gesicht geschrieben, nach so langer Zeit wieder im eigenen Stadion spielen zu können: „Für uns war es eine Riesenfreude endlich - nach fast vier Jahren im Exil - wieder nach Hause zu kommen. Wir als Vorstand und der gesamte Verein sind einfach nur froh, endlich wieder in der Grotenburg spielen zu können. Das war für jeden hier ein unvergessliches Ereignis.“
2.000 Zuschauer waren für dieses Fußballfest zugelassen, doch es hätten deutlich mehr sein können. „Wir hätten das vier- oder fünffache an Karten verkaufen können“, betonte Raths. Dass es jedoch überhaupt in dieser Saison noch zu einer Rückkehr des KFC in die Grotenburg kam, daran hatten die rund 450 Grotenburg Supporters, ein Zusammenschluss aus ehrenamtlichen Helfern, größtenteils langjährige KFC-Fans, maßgeblichen Anteil. Auch sie wurden von den KFC-Fans gebührend gefeiert. Dennoch glich das Grotenburg-Stadion immer noch einer Baustelle. Da auf der ehemaligen Haupttribüne, dem Franz-Raschid-Block, noch keine Sitzschalen montiert waren, erhielt jeder Besucher ein Sitzkissen. Außerdem wurden die Zuschauerplätze mit rot-weißem Klebeband gekennzeichnet.
Rein sportlich verlief die Rückkehr für die Krefelder in die Grotenburg alles andere als erfolgreich. Im Duell der beiden bereits als Absteiger feststehenden Teams musste der KFC eine herbe 0:4-Klatsche hinnehmen. Das hinderte die KFC-Fans allerdings nicht daran, auch noch lange nach dem Spiel ihren Verein lautstark zu feiern: „Das einzige, was an diesem Tag gestört hat, waren wir. Die Zuschauer sind einmalig. Ich kenne das ein bisschen anders aus anderen Stadien, wenn man ein Spiel verliert. Da wird man eher aus dem Stadion gejagt“, erklärte KFC-Trainer Alexander Voigt.