Die Erleichterung war groß bei Rot-Weiss Essen nach dem wichtigen 1:0-Arbeitssieg beim SC Wiedenbrück. Damit zeigte der Regionalligist die passende Reaktion auf die überraschende 0:2-Pleite bei Rot Weiss Ahlen.
Diese Niederlage war auch beim Sieg in Wiedenbrück noch ein Thema. Nach dem Schlusspfiff wollte sich RWE-Sportdirektor Jörn Nowak zu der Kritik nach der Pleite in Ahlen äußern und appellierte an die Fans:
Beim Heimspiel gegen Uerdingen hängt bei uns im Stadion ein Plakat - gemeinsam unschlagbar. Aber gemeinsam gilt immer nur in die eine Richtung. Wenn wir dann Zusammenhalt einfordern, sind wir nicht kritikfähig und dann wird uns ein dünnes Fell vorgeworfen.
Jörn Nowak, RWE-Sportdirektor.
Rot-Weiss Essen: Davari - Sauerland (59. Krasniqi), Rios Alonso, Heber, Bastians (31. Herzenbruch) - Eisfeld, Tarnat, Harenbrock (59. Janjic) - Plechaty (69. Kefkir), Engelmann, Young.
Schiedsrichter: Martin Tietze.
Tor: 0:1 Engelmann (73.).
Zuschauer: 1434.
Gelbe Karten: Szeleschus - Tarnat, Krasniqi.
"Was nach der Niederlage in Ahlen los war, ist nicht zu akzeptieren. Die Mannschaft spielt ein herausragendes Jahr, gibt Vollgas und steckt alle Nackenschläge weg. Und manche Menschen sind nicht in der Lage, mal eine Niederlage zu akzeptieren. Wie vorrangig in den Sozialen Medien mit Menschen umgegangen wird, macht mich krank. Das muss ich ehrlich sagen. Beim Heimspiel gegen Uerdingen hängt bei uns im Stadion ein Plakat - gemeinsam unschlagbar. Aber gemeinsam gilt immer nur in die eine Richtung. Wenn wir dann Zusammenhalt einfordern, sind wir nicht kritikfähig und dann wird uns ein dünnes Fell vorgeworfen. Das ist auch ein Grund, warum Rot-Weiss Essen seit 2008 nicht mehr drittklassig spielt. Wir sind keine Maschinen. Natürlich war Ahlen ein schlechtes Spiel. Trotzdem fahren wir dann nach Wiedenbrück mit dem Ziel, das Spiel zu gewinnen."
Der 35-jährige Nowak betonte auch, dass sich dieser Appell nicht an die RWE-Fans, die die Mannschaft im Stadion tatkräftig unterstützten, richtet, sondern vor allem an die "Hater" in den sozialen Medien: "Wir werden das ganz große Ziel nur erreichen, wenn wir alle zusammenhalten. Das habe ich in der Woche nicht gespürt. Der Support in Wiedenbrück war super und auch ein Zeichen. Es sind auch nur einige wenige im Kontext der ganzen Masse an RWE-Fans, aber es sind viel zu viele. Ich würde mir wünschen, dass ein Ruck durch die Fanszene in diesen Netzwerken geht. Das ist auch kein spezielles RWE-Problem, das gibt es leider in allen Traditionsvereinen. Kritik ist immer berechtigt und willkommen, solange sie sich auf den Moment reduziert."