Björn Mehnert ist seit vier Wochen viel unterwegs: Hamm, Köln, Frankfurt, Wuppertal. Nur einige Städte, die der 45-Jährige in der jüngsten Zeit befährt und auch noch befahren wird.
Denn Mehnert lebt in Hamm, trainiert den Wuppertaler SV und pendelte zuletzt auch zwischen Frankfurt und Köln. Denn seit vier Wochen befindet sich der WSV-Trainer in der Fußballlehrer-Ausbildung des Deutschen Fußballbundes (DFB). "Die ersten vier Wochen sind jetzt um. Wir waren zwei Wochen in Köln und Frankfurt. Die letzten zwei Wochen durften wir Zuhause absolvieren, haben aber eine Menge Hausaufgaben mitbekommen. Ich muss die Trainingseinheiten dokumentieren und meine Kollegen im Lehrgang werden mit dann Feedback geben", erzählt der angehende Fußballlehrer.
RWE hat am Mittwoch gepatzt und jetzt haben einige wieder Lunte gerochen. Der Sieger aus dem Spiel RWO gegen WSV darf auch wieder nach oben schauen. Aber nur der Sieger.
Björn Mehnert
Mehnert weiter: "Für mich ist das aber wirklich eine tolle Sache und überhaupt nicht stressig. Ich war bis zuletzt bei einer Bank auf Management-Ebene tätig und musste auch Präsentationen vorbereiten, Fortbildungen absolvieren und so weiter. Und nun darf ich das Ganze mit dem Fußball verbinden. Besser geht es gar nicht. Es macht wirklich großen Spaß. Alle angehenden Fußballlehrer haben das Ziel, diese Lizenz zu erhalten und wir bilden eine tolle Mannschaft. Vielleicht noch eine bessere als in einer echten Fußballmannschaft. Denn bei uns gibt es keine elf Startplätze (lacht). Wir verfolgen alle dasselbe Ziel."
Stichwort Ziel: Für das Wochenende hat Mehnert drei Punkte ausgegeben. In Oberhausen zählt für den WSV nur ein Erfolg. "Ich glaube, dass das für beide Mannschaften gilt. RWE hat am Mittwoch gepatzt und jetzt haben einige wieder Lunte gerochen. Der Sieger aus dem Spiel RWO gegen WSV darf auch wieder nach oben schauen. Aber nur der Sieger", betont Mehnert.
Er erwartet ein spannendes Spiel, eine schöne Begegnung für die Zuschauer. "Ich kenne ja Mike Terranova als Mitspieler und Freund. Wir ticken sehr ähnlich. Wir werden unsere Mannschaften schon gut auf dieses Duell einstellen. Ich freue mich auf diesen Vergleich", betont Mehnert.
Umso mehr würde sich der WSV-Erfolgstrainer freuen, wenn auch einige hundert Rot-Blau-Fans die Mannschaft ins Ruhrgebiet begleiten würden. Mehnert: "Die WSV-Fans sorgen vor allem auswärts für eine super Stimmung. Ich hoffe, dass das auch in Oberhausen der Fall sein wird."
Wir spielen erfolgreich und ansehnlich - mehr können wir nicht tun. Wer Bock auf den Wuppertaler SV hat, der kommt auch ins Stadion!
Björn Mehnert
Die Zuschauerzahlen daheim lassen derweil zu wünschen übrig. Das bekommt natürlich auch der Trainer mit. Auch die Gedankenspiele von Friedhelm Runge hat Mehnert selbstverständlich mitbekommen - und wundert sich nicht über die Rücktrittsgedanken des 83-jährigen Sponsors. Mehnert sagt: "Ich kann ihn auch verstehen. Er ist mit Herzblut und seinem finanziellen Engagement dabei. Es sind einfach wenige Leute, die den Verein tatkräftig unterstützen. Es wird mehr gemeckert als gemacht. Es muss da im Umfeld mehr kommen. Friedhelm Runge macht derweil sehr viel und hält sich aus allem raus, auch wenn manche Leute das nicht glauben wollen. Das ist aber so. Ich hoffe natürlich, dass er weitermacht." Vielleicht kann Mehnert mit seiner Mannschaft und weiteren Siegen dafür sorgen, dass Runge sein Sponsoring beim WSV doch noch fortsetzt.
Und da wäre noch das Thema "Zuschauerzahlen", die auch Runge zuletzt kritisierte. "Ich kann dazu nur sagen, dass wir auch etwas enttäuscht sind. Wir spielen erfolgreich und ansehnlich - mehr können wir nicht tun. Wer Bock auf den Wuppertaler SV hat, der kommt auch ins Stadion!"