0:0 stand es noch zur Halbzeit zwischen dem SC Wiedenbrück und KFC Uerdingen. Das Schlusslicht der Liga zeigte sich von seiner positiven Seite. Als Krefeld-Fan durfte man berechtige Hoffnung nach den ersten 45 Minuten schöpfen.
Doch umso schneller kam auch wieder die Enttäuschung. In den zweiten 45 Minuten waren beim KFC spätestens nach dem 0:2 Auflösungserscheinungen zu erkennen. Das Endergebnis: 1:5!
"Mir fehlen langsam echt die Worte. Ich kann auch nichts Neues mehr sagen. Nach dem 0:2 ist bei uns Ende, da geht es bergab wie beim Domino. Die Mannschaft hat aufgehört, Fußball zu spielen. Deshalb bin ich auch noch heute sauer", lässt KFC-Trainer Alexander Voigt am Montag gegenüber RevierSport seinem Frust freien Lauf.
Voigt weiter: "Ich habe als Profi beim 1. FC Köln auch schlechte Phasen erlebt. Aber wir haben dann am Wochenende immer eine kämpferische, leidenschaftliche Reaktion gezeigt. Wir haben Knall-Gas gegeben! Hier sehe ich nichts. Deshalb werde ich mich nach dem Spiel auch nicht hinter die Mannschaft stellen. Sonst, bei einem anderen Auftreten, gerne. Aber hier ist jetzt Schluss! Jetzt steht die Mannschaft in der Verantwortung."
Ich kann es nicht fassen, wenn sich die Ersatzspieler eine Viertelstunde lang nicht warm machen und hinter dem Tor auf einem Fleck stehen.
Alexander Voigt
Das Team hatte nach dem Spiel reichlich Redebedarf. Wie RevierSport aus dem KFC-Umfeld erfuhr, ging es nach den desaströsen 45 Minuten von Wiedenbrück in der KFC-Kabine heiß her. Es wurden lautstarke Diskussionen geführt, gegenseitige Vorwürfe gemacht - und auch der Trainer war auf 180.
Denn er konnte es nicht nachvollziehen, wie sich die Ersatzspieler verhalten hatten. "Ja, das kann ich bestätigen. Das war auch Thema. Ich kann es nicht fassen, wenn sich die Ersatzspieler eine Viertelstunde lang nicht warm machen und hinter dem Tor auf einem Fleck stehen", poltert Voigt und ergänzt: "Sie können ja auf mich sauer sein, beleidigt sein, was weiß ich. Das ist mir egal. Aber mit solch einer Einstellung ist das auch gegenüber den Mannschaftskollegen respektlos. Wenn jemand 15 Minuten auf der Stelle steht, dann kann ich ihn auch nicht einwechseln."
Am Samstag geht es in Velbert dann gegen die U21 des 1. FC Köln. Bleibt abzuwarten, was während der 90 Minuten beim KFC auf dem Rasen und danach in der Kabine passieren wird.