Alemannia Aachen ist mit einem beeindruckenden 3:0-Erfolg über den SV Lippstadt in die zweite Saisonhälfte gestartet. Das Kellerkind aus der Kaiserstadt ging bereits vor der Pause durch ein Traumtor von Sebastian Schmitt in Führung (34.) und baute den Vorsprung nach der Pause dank Aldin Dervisevic (60.) und Marcel Damaschek (72.) sogar noch aus.
Das sorgte nicht nur bei den Fans, sondern auch bei Trainer Fuat Kilic für große Freude. „Darauf arbeitet man hin. Wir wollten mit einem positiven Ergebnis auf Schalke in die Winterpause gehen. Mit dem 1:1 dort haben wir immerhin den Negativtrend gestoppt. Der nächste Schritt war es nun, positiv in die Rückrunde zu starten.“
Kilic lobt „gute Mannschaftsleistung“
Dieses Vorhaben ist den Aachenern eindrucksvoll gelungen. Ein Grund dafür ist, dass das Kilic-System langsam greift. „Wir dürfen nicht alles schönreden. Fakt ist aber, dass viele Aspekte aus dem Training schon gefruchtet haben. Wir hatten eine bessere Ordnung, ein besseres Selbstbewusstsein, bessere Ballbesitzpassagen und waren auch defensiv konsequenter und gieriger. Es war eine gute Mannschaftsleistung“, lobte der Coach.
Gegen den SVL standen gleich sechs der sieben Winterzugänge auf dem Platz. Von einem Umbruch möchte Kilic aber nicht sprechen. „Der ein oder andere hat schon vorher bei uns mittrainiert. Spieler wie Alexander Heinze kennen den Verein und brauchten keine große Anpassungszeit. Wir hatten eine positive Arbeitsatmosphäre und jeder weiß, worum es geht“, erklärte der 48-Jährige.
„Wäre fahrlässig gewesen, wenn wir nicht gehandelt hätten“
So viele Neue in einer Winterpause sind zwar ungewöhnlich, seien aber absolut notwendig gewesen. „Die Flügel waren beispielsweise unterbesetzt, weil zuvor auf eine Dreierkette gesetzt wurde. Dazu haben wir mehrere Langzeitverletzte. Es wäre gerade zu Zeiten von Corona mit all den Englischen Wochen fahrlässig gewesen, wenn wir nicht gehandelt hätten.“ Unter anderem fehlen Torjäger Jannik Mause (Adduktoren), Nils Blumberg (Kreuzband) und Frederic Baum (Knie). Auch die Abgänge seien nicht persönlich, sondern sportlich notwendig gewesen. „Es gab einfach zu viele ähnliche Spielertypen im Team“, analysierte Kilic.
Wenn die Aachener die Abstiegsränge schnellstmöglich verlassen wollen, darf der Erfolg über Lippstadt nur der Anfang sein. Aktuell beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer zwei Punkte. „Wir beschäftigen uns nicht mit der Tabelle. Die Jungs wissen, dass jedes Spiel für uns ein Finalspiel ist. Daher freut es mich, dass wir befreit aufgespielt haben.“
In der kommenden Woche müssen die Aachener auswärts bei Rot-Weiß Oberhausen ran. Die Kleeblätter haben gegen Köln II gepatzt (0:1) und müssen ebenfalls unbedingt gewinnen. „Egal wer kommt, oder zu wem wir fahren, wir müssen mit dem nötigen Respekt alles versuchen, um die drei Punkte zu holen“, kündigte Kilic an.