„Sechs Siege in Folge sind schon cool“, sagte ein gut aufgelegter Sascha Hildmann nach dem 18. eingefahrenen Punkt binnen 35 Tagen. Diese beeindruckende Serie scheinbar unschlagbarer Adlerträger schlug sich nach dem 1:0-Sieg gegen den SC Wiedenbrück nun auch vorerst in der Tabellenführung nieder.
Hildmann, der sich in aller Regel nicht allzu intensiv mit der Tabelle beschäftigt, ließ sich nach Schlusspfiff tatsächlich so etwas wie Freude über den zwischenzeitlich erklommenen Platz an der Sonne entlocken: „Es wäre ja Quatsch, wenn ich sagen würde, dass ich das scheiße finde.“ Dann ließ der 49-Jährige aber doch noch ein Aber folgen. „Ich glaube nicht, dass sich Essen davon aus der Bahn schmeißen lässt“, wollte der SCP-Trainer noch nichts von einer Wachablösung wissen.
Warum sich Hildmanns Herzkranzgefäße zusammenziehen
Trotzdem gilt festzuhalten, dass der schwarz-weiß-grüne Tross in nur fünf Wochen extremen Druck auf die Essener aufgebaut hat. Eine Erklärung für die immer besser in Fahrt kommenden Adlerträger lieferte Hildmann gleich mit. „Wir haben kaum noch Verletzte“, sagte der Ex-Lauterer, der in den letzten Wochen kaum Umstellungen in einer mittlerweile bestens eingespielten Münsteraner Mannschaft vornehmen musste.
Und dennoch war Hildmann selbst nach dem sechsten Dreier in Serie nicht hundertprozentig zufrieden. Denn die mangelhafte Chancenverwertung setzte sich auch gegen Wiedenbrück fort: „Das Thema bleibt. Da ziehen sich bei mir die Herzkranzgefäße zusammen.“ Sollten seine Mannen die starke Serie trotz der überschaubaren Ausbeute fortsetzen können, dürfte es Hildmann letzten Endes aber sogar egal sein — und für RWE dürfte es bis zum Saisonende ein ganz wilder Ritt im Kampf um die Meisterschaft werden.