Die große Karriere des Horst Hrubesch wäre vielleicht ganz anders verlaufen, wenn der Stürmer 1975 nicht zu Rot-Weiss Essen gewechselt wäre. Mit Anfang 20 schwitzte er hauptberuflich noch auf Hausdächern, um diese zu decken. Erst mit 24 Jahren erhielt der gebürtige Hammer seine große Gelegenheit an der Hafenstraße.
Deswegen fiebert der ehemalige Angreifer noch immer mit, wenn der Verein aus dem Ruhrgebiet spielt. RWE bastelt derzeit am Aufstieg in die Dritte Liga, die Essener führen die Regionalliga-West-Tabelle an.
"Ich schaue immer nach, wie sie spielen. Ich hoffe, diesmal schaffen sie den Aufstieg in die Dritte Liga. RWE hat eine stabile Mannschaft, die Chancen stehen gut. Ich zittere immer noch mit", erklärt Horst Hrubesch im Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ).
Derzeit versucht der 70-Jährige, als Nachwuchsdirektor des Hamburger SV Talente auf ihrem Weg nach oben zu begleiten. Früher köpfte er die meisten seiner Tore, in Essen wurde er deswegen zum "Kopfballungeheuer" getauft. Und blieb es, als er später mit dem Hamburger SV unter anderem den Europapokal der Landesmeister gewann (1983).
"Es ist und bleibt unglaublich, dass ich damals als Neuling mit 24 Jahren von RWE die Chance bekam, Profi zu werden, dass ich in Ivica Horvat den richtigen Trainer hatte und mit großartigen Fußballern wie Dieter Bast, wie Willi Lippens und vielen anderen zusammen spielen durfte. Und wie die Leute mich gefeiert haben", erzählte Horst Hrubesch bereits im Oktober 2018, damals kehrte er als Trainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft nach Essen zurück. "Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass das nichts Besonderes für mich wäre, wieder hier zu sein."
Jetzt hofft Horst Hrubesch, dass Rot-Weiss Essen endlich in die Dritte Liga aufsteigt. Und vielleicht schafft ja auch sein anderer Herzensverein, der Hamburger SV, die Zweite Liga zu verlassen.