Drei Minuten Nachspielzeit hatte Schiedsrichter Luca Marx in der Partie zwischen Fortuna Düsseldorf II und Rot-Weiß Oberhausen angezeigt. Die Gäste aus Oberhausen, die zu diesem Zeitpunkt noch mit 2:1 in Führung lagen, spielten einen Fehlpass in der eigenen Hälfte und mussten mit der letzten Aktion des Spiels noch den bitteren Ausgleich schlucken.
Trainer Mike Terranova haderte nicht nur mit dieser Situation, sondern mit der gesamten Woche, in der ja vor dieser „gefühlten Niederlage“ auch schon das Pokalspiel gegen den Rivalen aus Essen mit 1:4 verloren wurde. „Das ärgert mich total“, meinte der Oberhausener Coach nach dem Spiel. „Da fehlt uns in der Situation einfach die Cleverness. Ich muss mich da ein bisschen selber im Zaum halten, weil ich nach der ganzen Woche schon etwas negativ bin.“
Seine Mannschaft spielt nach dem verpatzten Saisonstart eigentlich eine starke Rückserie, dennoch war Terranova vor allem mit einem bestimmten Punkt unzufrieden: „Ich vermisse da in den wichtigen Spielen diesen letzten Biss“, bemängelte der Übungsleiter. „Ich weiß, dass in diesen Zeiten jeder Weg nach hinten besonders weh tut, aber es gibt Spieler, die haben das verinnerlicht und anderen müssen wir das noch einimpfen. Wir haben alle ein Ziel und da lohnt es sich doch, am Schluss nochmal zwei, drei Minuten Vollgas zu geben.“
Wen genau er damit meinte, lies Terranova offen. Klar dürfte aber sein, dass sich besonders die Spieler aus der zweiten Reihe angesprochen fühlen dürften. Im Vergleich zum Pokalspiel gegen RWE bekamen gegen die Fortuna gleich fünf Neue die Möglichkeit, in der Startelf auf sich aufmerksam zu machen:
Justin Heekeren, Leander Goralski, Shun Terada, Dominik Reinert und Adam Lenges. Letzterer wurde von seinem Trainer bereits zur Pause ausgewechselt und durch Raphael Steinmetz ersetzt. „Adam hat mich nicht enttäuscht, aber ich dachte, er könnte auf der Zehn die anderen besser in Szene setzen. Das hat er leider nicht geschafft und auch die Standards waren teilweise schlecht ausgespielt“, analysierte Terranova.
Es gab aber auch Lob von Seiten des Trainers für Torhüter Justin Heekeren und Einwechselspieler Hüseyin Bulut: „Justin hat uns super im Spiel gehalten, vor allem mit dem parierten Elfmeter“, meinte der 44-Jährige. „Er muss noch lernen, in welcher Situation er welchen Ball spielen muss, aber das lernt er nur über Einsätze. Ich fand auch Hüseyin, der für 20 Minuten reingekommen ist, hat etwas Aufwind und hat gute Läufe gemacht.“
Viele Möglichkeiten, sich zu zeigen, gibt es in der laufenden Saison nicht mehr. Drei Partien kommen noch auf die Kleeblätter zu. Terranova möchte nach den negativen Erfahrungen der vergangenen Woche wieder positive Erlebnisse sammeln. „Natürlich wollen wir möglichst noch ein bisschen klettern, nachdem wir auch nach diesem Spiel Fünfter hätten sein können. Vor allem geht es aber darum - auch mit Blick auf die nächste Saison - nochmal etwas Euphorie zu entfachen und dafür brauchen wir jeden Sieg.“
Die nächste Chance dazu bietet sich RWO am kommenden Samstag, wenn Fortuna Köln zu Gast im Stadion Niederrhein ist.