Doch Fußball in höheren Klassen ist vorerst auf beiden Seiten kein Thema mehr. Die Viktoria hat am Samstagnachmittag beim Heimspiel im Sportpark Höhenberg vor 843 Zuschauern zumindest mal wieder einen Schritt in Richtung Spitzenplätze gemacht. Nach überlegen geführtem Spiel besiegte die Mannschaft von Trainer Ralf Aussem Wuppertal mit 2:0 (0:0) und zieht nach Punkten mit der zweitplatzierten Fortuna aus Köln gleich.
„Wir haben hinten wieder gut gestanden. Was wir diesmal besser gemacht haben, ist das wir vorne getroffen haben“, sagte Aussem nach der Partie erleichtert. David Müller und Mike Wunderlich erlösten ihren Trainern mit zwei Storen in der zweiten Halbzeit.
Aydogmus trifft das Tor nicht - bereitet aber zwei Treffer vor
Aussem änderte seine Mannschaft im Vergleich zu der jüngsten Heimniederlage gegen Wiedenbrück auf zwei Positionen: Für den gesperrten Cataldo Cozza rückte Giovanni Federico ins Mittelfeld, David Müller ersetzte den formschwachen Sascha Eichmeier auf der linken Abwehrseite. Nach behäbigem Beginn mit Chancen für Wuppertal – die beste nach einem Distanzschuss von Benedikt Schröder nach 15 Minuten – übernahmen die Kölner die Kontrolle über das Geschehen. Allerdings fehlten ähnlich wie gegen Wiedenbrück die Ideen und bei Stürmer Ercan Aydogmus die nötige Konzentration im Abschluss. Zweimal vergab der Angreifer freistehend vor Christoph Semmler.
Im zweiten Spielabschnitt münzte die Viktoria ihre Überlegenheit dann allerdings in Tore um. Nach knapp einer Stunde flankte der eingewechselte Manuel Glowacz auf Aydogmus, der in seiner besten Aktion des Tages per Kopf auf Müller ablegte. Bei dem Schuss aus kurzer Distanz war Semmler chancenlos. Gegen wehrlose Wuppertaler besorgte Kapitän Mike Wunderlich, erneut nach Vorlage von Aydogmus, eine Viertelstunde vor Schluss die Entscheidung.
Verhandlungen über Streits Zukunft am Dienstag
Mit neuem Selbstvertrauen geht es für die Kölner nun Schlag auf Schlag: Am Dienstag gastiert die Viktoria bei Schalke 04 II. Am selben Tag wird auch über die Zukunft von Albert Streit entschieden, sein Strafmaß nach der angeblichen Tätlichkeit während des Spiels beim VfL Bochum II wird festgelegt. „Ich hoffe“, sagte Aussem zu der Causa Streit, "dass auch mal dem Spieler geglaubt wird und nicht nur dem Schiedsrichter. Ich glaube Albert, dass er niemanden geschlagen hat.“ Bei einer längeren Sperre ist ein weiterer Verbleib Streits in Köln fraglich.
Am Freitag sind dann die Sportfreunde Siegen im Sportpark Höhenberg zu Gast. „Diese beiden Spiele sind entscheidend“, sagte Viktoria-Sponsor Franz-Josef Wernze nach der Partie. Und wagte im Glauben, die Sportfreunde Lotte würden in Wiedenbrück verlieren, gar wieder den Blick nach oben: „Im Fußball ist alles möglich“. Doch der souveräne Spitzenreiter drehte in den Schlussminuten das Spiel. Der höherklassige Fußball muss wohl noch ein wenig warten. Doch immerhin ist die Negativserie der Kölner vorerst beendet