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Stadion Essen
Das neue Heim und seine Kinderkrankheiten

Stadion Essen: Das neue Heim und seine Kinderkrankheiten
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Das Stadion Essen entfachte Begeisterung allenthalben. Vor allem im Winter wurde offenbar, dass noch längst nicht alles reibungslos funktioniert.

Waldemar Wrobel ging nach der turnusmäßigen Pressekonferenz am Mittwoch noch einmal durch die Glastür hoch aufs Spielfeld. Vielleicht, um selbst schon mal erste Schritte auf gefrorenem Boden zu wagen, bevor der 43-Jährige am Abend beim Polarsoccer-Cup auf rutschigem Terrain kickte.

10.800 Euro hätte es Rot-Weiss Essen gekostet, das Spielfeld mit der Rasenheizung für das Spiel gegen Fortuna Köln am Samstag aufzuwärmen: 1.800 Euro am Tag. Um Eisfreiheit zu gewährleisten, hätte die Heizung bereits am Montag angeworfen werden müssen. RWE ließ sie jedoch nicht lieber aus.

Der Spaßfaktor kam beim Anblick der dünnen Schneedecke, die den gefrorenen Rasen des Essener Stadions bedeckte, jedoch vergleichsweise kurz. Am Wochenende kann erneut nicht gespielt werden. Wrobel muss gute Miene zum schlechten Wetter machen und seine Spieler bei Laune halten. Durchaus nehme er mittlerweile „Unzufriedenheit“ und „Unruhe“ in der Kabine wahr. Alltagssorgen in Liga vier. Eigentlich schien Rot-Weiss Essen derer nach dem Umzug von der Hafenstraße 97a an die Hafenstraße 97a eigentlich ledig. Vorerst jedoch nicht viel mehr als schöner Schein. Das Stadion Essen genügt Zweitliga-Ansprüchen, ist jedoch ein ums andere Mal auch Quell des Ärgers und der Irritationen geworden. Am Dienstag wurde die Arena ein halbes Jahr alt und es hat sich eine erstaunliche Mängelliste zusammengetragen. Der Stand der Dinge zeigt, dass zwar die gröbsten Mängel beseitigt sind, während andere schwer zu lösen scheinen.


Rasenheizung

Seit der Eröffnung im August ruht der Betrieb. Anfangs soll sie zwar einwandfrei funktioniert haben, bei einem Testlauf im Dezember war sie allerdings defekt. Soweit zumindest die Version des Vereins. Die Betreiberin GVE wollte davon zunächst nichts wissen. Inzwischen – darüber besteht wiederum Einigkeit – kann die Heizung zwar genutzt werden. Allerdings schützt eine solche Gerätschaft lediglich gegen Frost im Rasen.

Räumung

Zuwege und vor allem die Rasenfläche können nicht in Eigenregie vom Verein geräumt werden, damit der Rasen keinen Schaden nimmt. Dazu bedarf es spezieller Gerätschaften, die die GVE auf Anfrage jedoch zur Verfügung stellen, beziehungsweise eine Spezialfirma mit der Räumung beauftragen würde. Ferner kann auch das benachbarte Trainingsgelände, der Willi-Lippens-Platz, aus Gründen, mutmaßlich mangels entsprechender Gerätschaften, nicht geräumt werden. Waldemar Wrobel weicht mit seiner Mannschaft zum Training derzeit dauerhaft zur Sportschule Wedau in Duisburg aus.

Regen

Nach der skurrilen Wasserschlacht gegen den SC Verl hat die Firma Heiler aus Bielefeld, die den Rasen verlegt hat, Experten geschickt, um der Ursache für die massive Pfützenbildung auf den Grund zu gehen. Pumpen und Drainagen wurden sogar mit einer Spezialkamera abgesucht. Ergebnis: alles in Ordnung. Auch andere Vereine mussten bereits die Erfahrung machen, dass ein neu verlegter Rollrasen mitunter Probleme mit der Wasserdurchlässigkeit hat. Ein Vor- wird so zum Nachteil: die dichte Beschaffenheit des Rasens. Die verhindert zwar, dass schnell Stücke aus dem Rasen herausgetreten werden können, lässt aber gleichwohl so auch wenig Wasser durch. Vermittels zusätzlicher Löcher im Geläuf soll das Problem nun aber erledigt sein. Gänzlich auszuschließen freilich seien ähnliche Platzverhältnisse nie. Sonstiges

Die drahtlose Internetverbindung funktioniert nur teil- oder phasenweise, Handyempfang im gesamten Stadionumfeld ist Glückssache. Auf eine „echte“ Anzeigetafel hat die GVE vorerst verzichtet. Stattdessen steht nun eine kleinere vor der Haupttribüne, die aber nicht von allen Stellen aus einsehbar ist. Auf einigen Sitzplätzen auf der Haupttribüne ist die Sicht auf das Spielfeld durch das Warmgebäude derart eingeschränkt, dass sie nicht verkauft werden können! Die Geschäftsstelle im Stadioninneren ist zudem nur für den derzeitigen Mitarbeiterstab ausgerichtet. Für weiteres Personal wird der Raum knapp. Das zeigt allein, dass auch die beiden Mitarbeiter des AWO-Fanprojekts mit einem Container Vorlieb nehmen müssen. Ein Pachtvertrag zwischen GVE und RWE ist noch immer nicht unterzeichnet.

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