Ebenfalls „Halbzeit“ ist für die Oberhausener Oberliga-Mannschaft und die beiden Juniorenbundesligisten. Zeit für Frank Kontny, den Sportlichen Leiter von RWO, im sportlichen Bereich ein Fazit für die erste Hälfte der Saison zu ziehen.
Frank Kontny, die Hinserie ist vorbei. Die erreichten Ergebnisse sind, wenn man von der ersten Mannschaft bis zur U17 schaut, zum Teil sehr erfreulich, andererseits aber auch kritisch, gerade im Bezug auf die Erste Mannschaft. Wie fällt Ihr Fazit für die Hinrunde aus?
Selbstverständlich müssen wir die Entwicklung und die Leistungen in der Regionalliga sehr kritisch betrachten und sind dort nicht zufrieden, trotzdem möchte ich zu Anfang auch einmal die außergewöhnlichen Leistungen der drei anderen Teams hervorheben. Was die Trainer Gerd Gotsche und Michael Pomp mit ihren Mannschaften in den Juniorenbundesligen leisten, ist so ziemlich das Optimum des Machbaren. Sie messen sich mit den ganz Großen wie Schalke, Dortmund oder Gladbach und stehen zum Ende der Halbserie beide auf einem Nichtabstiegsplatz. Das gleiche Bild können wir bei unserer U23 sehen. Auch dort wird klar, dass unser Ausbildungskonzept mit den eigenen jungen Spielern fruchtet, denn auch Thomas Thiel steht mit seiner Truppe super da. Solch einen erfolgreichen Unterbau kann in der vierten Liga sonst keiner vorweisen und davon werden wir in den nächsten Jahr auch noch partizipieren.
Trotzdem ist das Aushängeschild des Vereins noch immer die erste Mannschaft…
Dass es dort nicht so läuft, wie wir es uns vorgestellt haben, wissen wir selbst auch. Es bringt dabei auch nichts, immer wieder hervorzuheben, in welchen Spielen wir die bessere Mannschaft waren oder nicht. Die Punkte aus Partien wie gegen Essen, Wuppertal, Siegen oder Hüls fehlen einfach. Wir waren vor Wochen dabei, nach Auswärtssiegen in Gladbach und Bochum, uns im Mittelfeld der Tabelle festzusetzen, sind aber nach nicht gewonnenen Heimspielen und einer Schwächeperiode nach unten gerutscht.
Was lief in der Hinrunde konkret schief in der ersten Mannschaft?
Es sind mehrere Faktoren, die da zusammen spielen. Zunächst der frühe Trainerwechsel, dann kamen die vielen Langzeitverletzten dazu. Nach dem Umbruch waren Spieler wie Weigelt, Scheelen oder Hartmann natürlich als Säulen im Team gedacht, alle drei werden aber, genauso wie Tim Eckstein und Patrick Bauder, noch lange fehlen. Als weiterer Faktor sind natürlich die vielen Gegentore zu nennen, die auf die fehlende Stammformation zurück zu führen sind. Dazu kommt die schlechte Chancenverwertung, die uns eine Menge Punkte gekostet hat. So haben wir mit Sicherheit schon fünf bis sechs Punkte liegen gelassen. Und diesen Punkten laufen wir jetzt natürlich hinterher.
Wie sehr belastet Sie die aktuelle sportliche Situation in der Regionalligamannschaft?
Ich bin weiterhin optimistisch und überzeugt, dass wir unser Ziel erreichen werden. Mario Basler und ich haben die Mannschaft nach dem Umbruch komplett erneuern müssen, allein dies war in dieser kurzen Zeit eine große Herausforderung. Wie jeder weiß, hat Basler zu hundert Prozent seine Wünsche erfüllt bekommen und dann aus persönlichen Gründen unerwartet das Handtuch geworfen. Die Verantwortung liegt nachwievor bei mir und dazu stehe ich auch.
Gibt es Überlegungen zu Kaderveränderungen im Winter? Eine gezielte Verstärkung auf zwei bis drei Positionen wäre sinnvoll. Leider lässt dies der finanzielle Rahmen aktuell nicht zu. Es sind noch zwei Spiele bis zur „Winterpause“. Was erwarten Sie von den beiden Partien gegen RWE und Schalke II?
Wir müssen mit aller Macht versuchen, zu punkten. Wir brauchen das Erfolgserlebnis vor der Winterpause, auch wenn es natürlich nicht leicht wird. Ganz wichtig ist, dass die Mannschaft weiterhin die Unterstützung der treuen Fans bekommt. Aber selbstverständlich muss der Funke vom Rasen auf die Ränge, also von den Spielern zu den Fans, überspringen. Und da ist das Team in der Pflicht. Nur wenn Mannschaft und Fans zusammen halten und gemeinsam kämpfen, haben wir die Chance, uns von den Abstiegsrängen zu entfernen.