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Fünf Mann wechselten zur Viktoria

Fortuna-Auswanderer: Fünf Mann wechselten zur Viktoria
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Vier Jahre lang war er der Publikumsliebling im Südstadion. Die gegnerischen Abwehrreihen fürchteten seine Schnelligkeit und Ballsicherheit.

Die Fortuna-Fans schlossen ihn in ihr Herz und widmeten ihm gar einen eigenen Gesang: "Hamdi Dahmani, ham' die nicht!", hallte es bei Heimspielen von Fortuna Köln durch das weite Rund. Auch am kommenden Samstag, beim Derby zwischen den Erzrivalen FC Viktoria und Fortuna Köln im Sportpark Höhenberg könnte der Chorus zu hören sein - dann allerdings aus den Kehlen der Viktoria-Anhänger.

Gefunden auf …

Denn Hamdi Dahmani wechselte im Sommer die Rheinseite. Der 24-Jährige verließ die Südstadt, weil er sich zu Höherem berufen fühlte, doch ein Engagement beim holländischen Zweitligisten Fortuna Sittard scheiterte letztendlich. Die Viktoria klopfte an, Dahmani überzeugte und ist seit kurzen Stammspieler beim Regionalliga-Tabellenführer.

Einen Vorgeschmack darauf, was den Deutsch-Tunesier im Derby erwartet, gab es bereits im kleinen Derby bei der U21 des FC. Die Fortuna-Fans, die gekommen waren um den FC anzufeuern, bedachten Dahmani mit Schmährufen, beschimpften ihn als Verräter.

"Ich rechne mit Pfiffen, aber das muss mich im Spiel kalt lassen.", erklärt Dahmani, der sich vorgenommen hat, einen möglichen Torerfolg nicht zu bejubeln: "Provokationen sind nicht meine Art, ich möchte kein Öl ins Feuer gießen."

Gürtler: 20 Jahre Fortuna-Fan, jetzt Viktoria-Zeugwart Dabei ist Dahmani nicht der Einzige, der den Tabubruch begang und von der Südstadt auf die "Schäl Sick" umsiedelte. Insgesamt fünf Angestellte des aktuellen Regionalliga-Tabellenführers waren einst mit ganzem Herzen Fortunen: Eric Bock betrieb den ersten offiziellen Fortuna-Fanshop, Dr. Emanuel Merkle war Vize-Präsident der Fortuna. Heute sitzen beide im Aufsichtsrat der Viktoria.

Das wohl extremste Beispiel eines Vereinswechsels, der einem Transfer von Borussia Dortmund zu Schalke 04, oder von Celtic Glasgow zu den Glasgow Rangers gleichkommt, liefert der jetzige Zeugwart der Viktoria, Thomas Gürtler. Über 20 Jahre war der heute 65-Jährige eingefleischter Fortuna-Fan, erlebte alle Höhen und Tiefen der Vereinsgeschichte hautnah mit. Nun ist er Zeugwart bei der Viktoria.

Lauert Moog im Notfall hinter dem Viktoria-Tor? Die glorreichen Zeiten erlebte Andreas Moog nicht als Spieler mit. Zwei Jahre lang spielte er für die Fortuna, bis er über den Umweg Germania Windeck im Sommer 2011 bei der Viktoria anheuerte. Zuerst schnürte Moog noch seine Fußballstiefel für die Höhenberger, jetzt ist er als Fitness-Coach im Trainerstab.

Doch der ehemalige Linksverteidiger denkt trotzdem gerne an seine Zeit in der Südstadt zurück. "Ich habe noch regelmäßig Kontakt zu einigen Leuten bei der Fortuna und freue mich sehr auf das Aufeinandertreffen", erklärt Moog, der ein mindestens einer Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung ist: Sowohl bei den Fans der Viktoria, als auch bei den Fortuna-Anhängern erfreut er sich äußerster Beliebtheit.

Bundesweite Bekanntheit erlangte der 28-Jährigewährend der letzten Saison. Im NRW-Liga-Spiel der Viktoria gegen den KFC Uerdingen, das - zum Aufstiegsspiel stilisiert - im Rheinenergiestadion stattfand. Moog machte sich als Ersatzspieler hinter dem eigenen Tor warm, betrat während eines Torschusses der Uerdinger jedoch trotzdem das Spielfeld klärte den Ball auf der Torlinie und sah folgerichtig die rote Karte.

Ob er ähnliches im Notfall auch gegen die Fortuna vorhat? "Natürlich nicht", erklärt Moog lachend. "Das wäre bestimmt nicht noch mal witzig."

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