Das Duo stand jeweils zwei Spielzeiten in Oberhausen unter Vertrag. Candan holten die Rot-Weißen im Jahr 2010 vom damaligen Landesligisten Tgd. Essen-West an die Lindnerstraße. 44 Treffer in 58 Spielen für RWO, überwiegend für die Verbandsliga-Reserve der „Kleeblätter“, sorgten dafür, dass der 22-Jährige nach dem Oberhausener Doppelabstieg bei einigen Klubs im Notizblock auftauchte. „Ich habe mich sehr über den Anruf aus Köln gefreut. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich mich keineswegs gegen RWO entschieden habe oder für den finanziell besseren Vertrag. Das stimmt nicht“, sagt Candan und erklärt: „Ich bin aufgrund der besseren Perspektive zur Viktoria gewechselt. Hier will man hoch hinaus. In Oberhausen wird es in den nächsten Jahren sehr schwer werden, wieder aufzusteigen.“
Nimmt man die ersten fünf Spieltage in Betracht, dann hat der gebürtige Bottroper alles richtig gemacht: fünf Spiele, drei Tore, so lautet Candans Bilanz beim Klub aus Köln-Höhenberg. „Es läuft sehr gut. Ich fühle mich in diesem Verein richtig wohl. Am Sonntag stehen dann hoffentlich sechs Siege zu Buche. Wenn das gelingt, dann kann ich auch gerne auf ein Candan-Tor gegen RWO verzichten“, schmunzelt der Deutsch-Türke.
Feueralarm in Berlin
Gute Laune bekommt auch David Müller, wenn er an seine Zeit in Oberhausen zurückblickt. Der 28-jährige Flügelflitzer war ein Teil der erfolgreichen Oberhausener Malocher-Truppe. Er erlebte den Aufstieg in die zweite Liga hautnah mit. „Gefühlt über 40 Grad, ein Hexenkessel in der Alten Försterei und ein hoch motiviertes Union-Team. In der Nacht zum Spieltag lösten die Berliner noch einen Feueralarm aus, sodass wir vor dem Spiel noch nicht einmal ausschlafen konnten. Das werde ich nie vergessen“, erinnert sich Müller an den 31. Mai 2008. RWO stieg dennoch durch ein 3:0 bei Union Berlin in die zweite Liga auf.
Wie ein Aufstieg funktioniert, weiß Müller also bestens. Nach dem Coup mit RWO und den jüngsten Aufstieg mit der Viktoria soll im Mai 2013 die nächste Aufstiegsfeier folgen. „Wir haben eine sehr starke Mannschaft beisammen. Da wäre es einfach unglaubwürdig, wenn ich sagen würde, dass wir Sechster werden wollen“, meint der 28-Jährige und fügt an: „Doch die Meisterschaft wird mit Sicherheit kein Selbstläufer. In Fortuna Köln, Wuppertal und Lotte sehe ich sehr harte Rivalen.“ Auch wenn Müller, für den es am Sonntag zum ersten Mal als Gegner gegen die Rot-Weißen geht, RWO nicht zu den Aufstiegsmannschaften zählt, hat er großen Respekt vor seinem Ex-Klub. Müller: „Das ist eine neu zusammengestellte Mannschaft, die Herz hat. Das habe ich gegen Rot-Weiss Essen live im Stadion erlebt. Sie wird ihren Weg gehen. Doch am Sonntag bleiben die drei Punkte in Köln.“