BVB II - Gladbach II 1:0

Last-Minute-Sieg der Borussen

Was auf dem Papier schon gut klingt, sah in der Praxis nicht schlechter aus. Von Anfang an entwickelte sich im Stadion Rote Erde eine engagiert geführte Partie zweier technisch starker Mannschaften. Gladbach schien zunächst besser mit der Spannung, die diese Partie erzeugte, umgehen zu können und schnürte die Dortmunder tief in der eigenen Hälfte ein.

Erst tauchte Sascha Tobor acht Meter vor dem Kasten von Johannes Focher auf, konnte den Keeper aber nicht überwinden. Danach fasste sich Dennis Dowidat aus 19 Metern ein Herz und der Ball verfehlte das Dortmunder Tor nur um Zentimeter. Nach 25 Minuten wachte Dortmund endlich auf und begann ansehnlichen Fußball zu spielen. Besonders Goalgetter Terence Boyd tankte sich immer wieder durch die gegnerische Abwehr, wobei sein Abschluss allerdings häufig zu harmlos ausfiel.

Nach der Pause fiel Dortmund zunächst in einen ähnlichen Tiefschlaf wie zu Beginn der Partie und ließ Gladbach das Spiel machen. Einzig Keeper Focher verhinderte einen Rückstand seiner Mannschaft. Erst nach 70 Minuten fanden die Borussen wieder in die Partie. Dann aber richtig: Der BVB schnürte die Fohlen in der eigenen Hälfte ein, vergab die Chancen aber weiter fahrlässig. In der 89. Minute münzte die Reserve des Deutschen Meisters 2012 ihre Überlegenheit dann aber doch noch in das Tor des Tages durch Konstantin Fring um. BVB-Coach David Wagner bilanzierte erleichtert: „Erstmal haben wir ein richtig gutes Regionalligaspiel gesehen und das auf einem technisch guten Niveau. Der Sieg war verdient, aber glücklich. Ich habe die besseren Chancen nicht bei Gladbach gesehen. Ich bin zufrieden, wie wir dagegen gehalten haben, wir sind immer wieder zurückgekommen. Gladbach hat für mich den Kader mit den besten Spielern und unheimlich viel richtig gemacht. Lotte hat die meiste Erfahrung. Aber wir haben den Kader mit der besten Mentalität. Das war ein guter Tag für uns.“

Durch die Niederlage sind die Gladbacher aus dem Aufstiegsrennen wohl ausgeschieden. Daher war die Laune von Gladbachs Trainer Sven Demandt nach dem Spiel auch eher bescheiden: „Natürlich sind wir alle sehr enttäuscht. Das war unsere letzte Chance im Aufstiegsrennen. Ich mache der Truppe aber keinen Vorwurf. Beide Mannschaften haben alles in die Waagschale geworfen. Wir hatten meiner Meinung nach die besseren Chancen, trotzdem verlieren wir das Ding in der letzten Minute. Das ist bitter.“

Mit dem Dreier sind die Dortmunder ihrem Traum vom Aufstieg einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Nun folgt nächste Woche das Derby in Essen, dass nicht weniger brisant werden dürfte als die Partie gegen Gladbach.