BVB II - S04 II 2:0

Boris spricht von "Hochverrat"

Über 2600 Zuschauer sorgten für beste Derby-Stimmung auf den Rängen, auch auf dem Platz wurde spannender Fußball abgeliefert. Dabei taten sich die Hausherren gegen frech und agil aufspielende Gäste aus Gelsenkirchen besonders in den ersten 45 Minuten recht schwer. „Das war eine ganz schwache erste Halbzeit von uns. Wir sind nie richtig ins Spiel gekommen. Es war wichtig, dass wir diesen Elfmeter zum 1:0 bekommen haben und uns so in die Pause retten konnten“, resümierte BVB-Coach Theo Schneider. Schon nach zehn Minuten entschied Schiedsrichter Sven Jablomski auf Strafstoß für die Schwarzgelben. S04-Innenverteidiger Gerrit Hermsen holte Daniel Ginczek im Strafraum von den Füßen. Den Elfmeter verwandelte Angreifer Damien Le Tallec sicher mit einem Flachschuss ins rechte Eck zum 1:0 für den BVB.

"Wir sind früh in Rückstand geraten und werden wohl nochmal darüber sprechen, wie man im eigenen Strafraum zum Ball geht“, ärgerte sich Schalkes-Trainer Michael Boris und ergänzte „Wir hatten zahlreiche richtig gute Chancen und waren bis zur 40. Minute dominant, ohne dabei jedoch durchschlagskräftig genug zu sein.“ Die beste Möglichkeit zum Ausgleich vergab Marvin Pourie, als er nach einem Steilpass von Albert Streit aus kurzer Distanz an BVB-Schlussmann Johannes Focher scheiterte (30.). Eine weitere Chance zum Ausgleich hatten die Knappen in der 35. Minute. Manuel Glowacz setzte einen Freistoß aus 18 Metern gegen den rechten Pfosten. Die beiden Nachschüsse von Marvin Pachan konnte BVB-Torhüter Focher jeweils entschärfen und sicherte seiner Elf die 1:0 Pausenführung.

In der zweiten Halbzeit drängten die Knappen zunächst weiter auf den Ausgleich. Doch die Borussen fanden besser ins Spiel und ließen kaum noch Tormöglichkeiten der Gäste zu. „Da waren wir dann einen Tick stärker und hatten Glück, dass wir dann das entscheidende 2:0 machen“, freute sich Trainer Schneider über die Leistungssteigerung seiner Elf. Zwar konnte S04-Keeper Lars Unnerstall einen Kopfball von Daniel Ginczek zunächst abwehren, doch gelang es dem eingewechselten Zlatko Muhovic nicht den Ball rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu klären. Den Abpraller versenkte Marc Hornschuh aus rund 15 Metern zum 2:0-Endstand (77.). „Das Tor fällt nicht, wenn man zwei Meter vor der Grundlinie den Ball einfach wegschlägt“, war Michael Boris auch nach dem Schlusspfiff noch angefressen über den zweiten Treffer der Borussia.

Trotz der Niederlage zog der 35-Jährige ein positives Fazit aus der Schalker Derby-Niederlage: „Ich bin nicht unzufrieden, nur mit dem Ergebnis. Wir waren griffig und in den Zweikämpfen stets präsent. In der ersten Halbzeit hatten wir mehr Chancen. Darauf müssen wir in den nächsten Spielen aufbauen.“ Durch die Niederlage rutschten die Königsblauen Nachwuchskicker auf den achten Tabellenplatz ab, während sich die Reserve der Borussia auf Platz zwei vorschob.

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