„Wir haben endlich auch mal fußballerisch alles abgerufen“, reibt sich Frank Schulz die Hände. Der Trainer ist besonders stolz, weil „Köln bis zum Schluss gekämpft hat, wir aber dagegen gehalten haben. Besser kann man nicht spielen, als wir es in der zweiten Halbzeit gemacht haben.“
Für die Unruhe, die nach dem schleppenden Start aufgekommen ist, hat der Ex-Profi keinerlei Verständnis. „Man darf nicht nur alles nach den Ergebnissen beurteilen“, wünscht sich Schulz. „Wir haben noch nie – außer gegen Windeck - enttäuscht. Deshalb können wir zufrieden sein.“ Und er führt ein Beispiel heran: „Beim ETB Schwarz-Weiß Essen liest man Woche für Woche, dass die Glück hatten. Die gewinnen zwar, aber glücklich. Doch eine Entwicklung wie bei uns ist dort nicht zu erkennen. Wir erarbeiten uns den Erfolg.“
Die altbekannte Kritik, er würde mit einem veralteteten System, nämlich mit Libero, spielen, kann Schulz nicht mehr hören. „Wenn ich sehe, dass wir in der Defensive Probleme haben, setze ich halt eine Sicherung ein“, kommentiert Schulz seine Maßnahme. „Das hat dann aber nichts mit altertümlichen Fußball zu tun, sondern es ist eine rein taktische Maßnahme. Aber in Köln hatten wir ja auch schon umgestellt, weil die Abwehr sicherer geworden ist.“
Der Coach, der nach wie vor auf die angeschlagenen Tim Kilian (Kniebeschwerden), Emre Köksal (Leistenprobleme) sowie Goran Mikitiv (Kreuzbandriss) verzichten muss, ist sich sicher, dass der Umbruch in Herne Früchte tragen wird. „In diesem Kader steckt eine ganze Menge. Natürlich wird es auch mal wieder Rückschläge geben, aber es macht Spaß, mit diesen Jungs zu arbeiten.“
Und den Fans macht es wieder Laune, zum Schloss zu gehen, denn schließlich hat sich der SCW mit nun 13 Punkten ins Mittelfeld abgesetzt und darf den Blick auch wieder nach oben richten.