Adler Union Frintrop feierte am Sonntag einen extrem wichtigen Sieg im Abstiegskampf der Oberliga Niederrhein. Im Aufsteigerduell setzte sich die Wasserturm-Elf, trotz 0:1-Rückstand, mit 2:1 gegen den FC Büderich durch und verließ die Abstiegsränge. Es war der dritte Saisondreier für den Liga-Neuling.
Wie dieser Dreier zustande kam, war an Kuriosität kaum zu überbieten. Was war passiert? In der 95. Minute ließ sich Gäste-Keeper Justin Möllering im eigenen Sechzehner zu einer komplett unnötigen Tätlichkeit hinreißen. Der Torwart wurde nach einem Ellbogenschlag gegen Tommy Groll des Feldes verwiesen und es gab folgerichtig Elfmeter für die Frintroper.
Weil der Gast schon fünfmal gewechselt hatte, musste Kapitän Kevin Weggen ins Tor und konnte den ersten Versuch von Beslind Fazlija sogar parieren. Der Schiedsrichter ließ den Strafstoß allerdings wiederholen, weil Weggen vor der Linie stand.
Bei der Wiederholung schnappte sich Felix Ohters den Ball und traf souverän zum umjubelten 2:1-Endstand. Ganz zur Freude von Trainer Marcel Cornelissen, der sich nach dem Befreiungsschlag erleichtert zeigte: "Dass uns der gegnerische Torwart in der letzten Minute diesen Gefallen tut, ist natürlich brutal glücklich. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, mit guten Abläufen und einer guten Intensität. Durch das Chancenplus hätten wir sicherlich auch führen können. In der zweiten Hälfte haben wir zwar immer noch leidenschaftlich verteidigt, aber im Spiel mit dem Ball viele Schwächen gezeigt. Der Sieg war ganz, ganz wichtig, denn wir bleiben in Schlagdistanz."
Spiele normal gewinnen geht bei uns diese Saison scheinbar nicht. Wir machen es immer auf den letzten Drücker. Im Abstiegskampf geht es aber auch nicht darum, einen Schönheitspreis zu gewinnen, sondern um jeden Punkt.
Yannick Reiners.
Auch Torjäger Yannick Reiners war nach dem Abpfiff überglücklich. Der amtierende Landesliga-Torschützenkönig hatte mit seinem Ausgleichstreffer in der sechsten Minute den Erfolg überhaupt erst eingeleitet. Gegenüber RevierSport betonte der Mittelstürmer: "Wie wichtig der Sieg war, hat man glaube ich nach dem Spiel in jedem unserer Gesichter gesehen. Wieder mussten wir einen frühen Rückschlag hinnehmen, obwohl wir eigentlich sehr gut ins Spiel gekommen sind. Die direkte Antwort hat uns sichtlich gutgetan und wir hätten in Halbzeit eins durchaus in Führung gehen können. Im zweiten Durchgang war es dann ein Hin und Her, aber wir konnten das Glück diesmal erzwingen."
Alle drei Saisonsiege sind durch späte Treffer entstanden. Gegen Hilden erzielte Reiners das 2:1 (Endergebnis 3:2, das 3:1 erzielte Elias Brechmann) in der 86. Minute, beim Mülheimer FC traf Groll in der 90. Minute und gegen Büderich war jetzt Ohters in der Nachspielzeit erfolgreich. "Spiele normal gewinnen geht bei uns diese Saison scheinbar nicht. Wir machen es immer auf den letzten Drücker. Im Abstiegskampf geht es aber auch nicht darum, einen Schönheitspreis zu gewinnen, sondern um jeden Punkt", erklärte Reiners.