Vor zehn Tagen brachte der ambitionierte Oberligist TuS Bövinghausen Klarheit in die Frage nach einer Heimspielstätte, wenn es mit dem Aufstieg in die Regionalliga West klappen sollte.
TuS-Boss Ajhan Dzaferoski organisierte das Hagener Ischelandstadion und sorgte dafür, dass seine Mannschaft sich vollkommen auf das Sportliche konzentrieren kann. Im Heimspiel gegen die SG Finnentrop/Bamenohl wollten die Dortmunder nach zuletzt vier sieglosen Spielen wieder in die Spur finden. Daraus wurde jedoch nichts.
Im Gegenteil: Der TuS erlebte einen rabenschwarzen Tag und kassierte schon in der ersten Halbzeit fünf Gegentore. Am Ende eines spektakulären Oberliga-Spiels stand es 7:3 für die Gäste aus dem Sauerland.
Dabei fing alles wie geplant an. TuS-Stürmer Kaniwar Uzun nutzte in der 12. Minute einen Fehlpass der Gäste-Abwehr zum 1:0. Sechs Minuten später führten die Finntroper plötzlich mit 2:1. Rafael Corchero (15.) und Ansgar Pflüger (18.) drehten den Spielstand umgehend und zeigten sich eiskalt vor dem gegnerischen Tor. „Nach dem 1:1 sind wir auseinandergefallen. So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte Dzaferoski nach der Partie.
Bövinghausen hatte Probleme mit dem schnellen Umschaltspiel des Tabellensiebten. Corchero erhöhte in der 25. Minute auf 3:1. Und es wurde noch übler für die Gastgeber. Phillip Hennes schob acht Minuten später nach einem Querpass zum 4:1 ein.
Finnentrop: Shaqiri – Humberg, Stange (46. Meyer), Kümhof, Jung – Pflüger (66. Dogrusöz), Hennes (80. Alushi), Corchero, Scheppe, Thöne – Schmitt (88. Tews)
Tore: 1:0 Uzun (12.), 1:1 Corchero (14.), 1:2 Pflüger (18), 1:3 Corchero (24.), 1:4 Hennes (33.), 2:4 Uzun (39.), 2:5 Corchero (42.), 2:6 Hennes (77.), 3:6 Bosnjak (81.), 3:7 Alushi (86.)
Schiedsrichter: Martin Gratzla
Rote Karte: Großkreutz (34.)
Bövinghausens Spielertrainer Kevin Großkreutz war gefrustet und leistete sich nach dem vierten Gegentreffer einen verbalen Rundumschlag. In wessen Richtung die Worte fielen, war vom Seitenrand nicht zu verstehen. Nach übereinstimmenden Aussagen soll Großkreutz die Gegner verunglimpft haben.
Ich habe keinen persönlich beleidigt. Der Schiedsrichter trägt das auch so ein. Ich hoffe, die sind alle gnädig. Das darf mir nicht passieren
Kevin Großkreutz
Schiedsrichter Martin Gratzla schickte den Weltmeister von 2014 vom Platz und sagte nach der Partie: „Ob es an den Gegner oder die Mitspieler gerichtet ist, spielt für die Entscheidung keine Rolle. Er weiß, wofür er die Rote Karte gesehen hat.“ Dzaferoski kommentierte die Szene: „Ich habe leider nicht mitgekriegt, was er gesagt hat. Eigentlich muss er sich da ein bisschen im Griff haben.“
Großkreutz zeigte sich einsichtig und schilderte seine Sicht des Vorfalls: „Ich habe keinen persönlich beleidigt. Der Schiedsrichter trägt das auch so ein. Ich hoffe, die sind alle gnädig. Das darf mir nicht passieren.“
Der Tag schien aus Sicht des Aufstiegsfavoriten nach einer guten halben Stunde gelaufen. Uzun verkürzte zwar mit seinem zweiten Tor auf 2:4, doch Corchero schnürte noch vor der Halbzeit seinen lupenreinen Hattrick und stellte den Drei-Tore-Abstand wieder her.
Die zweite Halbzeit verlief wesentlich ruhiger. Bövinghausen probierte in der Anfangsphase nochmal heranzukommen, biss sich an den gut sortierten Gästen aber die Zähne aus. Phillip Hennes (77.) und Ismail Alushi (86.) machten noch die Treffer sechs und sieben für Finnentrop, Luka Bosnjak verkürzte in der 81. Minute zwischenzeitlich auf 3:6.
Finnentrop-Trainer Ralf Behle konnte mit dem Ausgang der Partie nur zufrieden sein. Er sagte: „Ich glaube, dass unser Plan gut aufging. Wir haben aus dem Hinspiel (2:4, Anm. d. Redaktion) unsere Lehren gezogen. Wir wollten die Dominanz abgeben, was wir sonst nicht gerne so tun. Unterm Strich haben wir es diszipliniert zu Ende gespielt und nochmal die Umschaltmomente genutzt.“
Für Bövinghausen geht es am Donnerstag beim Delbrücker SC weiter (6. April, 19 Uhr), bevor es am Ostermontag zum Aufstiegsduell mit dem FC Gütersloh (10. April, 15 Uhr) kommt. Finnentrop spielt hingegen schon am Donnerstag in Gütersloh (6. April, 19 Uhr).