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Vielleicht bleibt Müller - als Spieler

Hammer SpVg: Bleibt Müller als Spieler der HSV?
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Es ist eine zweifelhafte Ehre, die der Hammer SpVg zuteil wurde: Die erste Trainerentlassung in der reaktivierten Oberliga Westfalen ging auf das Konto der HSV.

Müllers Nachfolger: Sven Heinze (RS-Foto: Neumann).

„Wir hätten gerne mit Lars weitergemacht, aber am Ende des Tages greifen auch in der Oberliga die bekannten Mechanismen. Fakt ist, dass zwölf Punkte zu wenig sind. So viele Optionen, um darauf zu reagieren, hat ein Verein irgendwann nicht mehr“, erklärt Jens Heusener angesichts der am Dienstagmorgen bekanntgegebenen Entlassung von Spielertrainer Lars Müller.

Das „schwächste Glied in der Kette“ musste nach der 0:2-Niederlage in Sprockhövel also gehen – auch, um „der Mannschaft das letzte Alibi zu nehmen“, wie Heusener es ausdrückt. Jeder der Spieler habe nun die Gelegenheit und vielmehr die Schuldigkeit, sich im Training und beim Heimspiel gegen Erkenschwick (Sonntag, 15 Uhr, Evora-Arena) zu rehabilitieren. Die Körpersprache beim letzten Auftritt sei jedoch einmal mehr resignierend gewesen.

Zur Person: Sven Heinze Bereits als F-Jugendlicher lief der ehemalige Stürmer (20. Juni 1978) 1984 erstmals im HSV-Trikot auf. Dort durchlief er die gesamte Jugendabteilung, bis er von 2001 bis 2004 für den SV Lippstadt spielte. Zurück in Hamm beendete er dort 2008 seine aktive Karriere (Knieprobleme). Nach der D- und C-Jugend (ab 2006), betreute Heinze seit 2010 die zweite Mannschaft der Hammer SpVg, die zur Zeit in der Landesliga 4 gegen den Abstieg kämpft.

„Vielleicht sind die Jungs auch ein bisschen befreit“, hofft derweil der bisherige U23-Coach Sven Heinze, der interimsmäßig für den Ex-Profi Müller übernimmt. Als sich Fußball-Abteilungsleiter Heusener mit Sponsor Achim Hickmann am Montagabend zur Demission Müllers entschloss, wurde umgehend bei Heinze angefragt. „Ich habe ziemlich schnell zugesagt, um dem Verein zu helfen und keine langen Spekulationen aufkommen zu lassen“, berichtet Heinze, der die „Rothosen“ für fünf Spiele bereits im Frühsommer 2011 als Nachfolger von Holger Wortmann betreute.

Am Mittwochabend stellte sich der 34-Jährige bei der Oberliga-Mannschaft vor – insofern das überhaupt erforderlich war. „Prinzipiell kenne ich natürlich fast alle Spieler“, sagt das HSV-Urgestein – trotzdem legt er Wert darauf, dass es nun erstmal um's „Kennenlernen“ geht. Gemeinsam mit Co-Trainer Mano Zielinksi will er in den ersten Einheiten und auch gegen Erkenschwick Eindrücke sammeln und daraus möglichst bald seine Schlüsse ziehen.

Heinze erwartet "Bärenaufgabe" gegen Erkenschwick

Die Aufstellung gegen die Stimberger, die den Spitzenreiter Wattenscheid mal eben mit 5:0 abgefertigt haben, ist deshalb noch ein großes Puzzle: „Bisher kann ich da noch nicht viel zu sagen. Bei mir ist keiner gesetzt, jeder fängt wieder bei Null an.“ Klar ist Heinze aber, dass die Herausforderung enorm ist: „Ich weiß, was da auf uns zukommt. Es ist eine Bärenaufgabe.“


Was auch für die folgenden Wochen gelten wird. Immerhin: Nach der Feuertaufe hat Heinze 13 Tage lang Zeit, um an diversen Stellschrauben zu drehen. „Dass wir in dieser Phase ein spielfreies Wochenende haben, ist sicherlich von Vorteil“, freut sich der Nachfolger, dass der Druck nicht Überhand nimmt.

Gutes Stichwort, denn: Die vereinsinterne Lösung verringert den Zeitdruck bei der Suche nach einer langfristigen Regelung. An Bewerbern wird es kaum mangeln und Heusener wird die Aspiranten unter die Lupe nehmen, gleichzeitig aber auch Heinzes Arbeit im Blick behalten – und in der Weihnachtszeit erwägen, wie es weitergeht.

Ist das Modell "Spielertrainer" in der Oberliga zum Scheitern verurteilt?

Egal, wer dann das Ruder übernimmt, einen Spielertrainer wird es in Hamm wohl kaum erneut geben. Dass Müller in der Oberliga in dieser Doppelrolle zwangsläufig zum Scheitern verurteilt war, sieht Heusener jedoch nicht: „Natürlich habe ich diesen Einwand schon gehört, ich sehe das aber anders. Jetzt ist es müßig, das noch zu diskutieren. Die Qualitäten von Lars Müller sind unbestritten“, hält der Manager vielmehr fest. Und dass Müller in Sprockhövel nicht zur Pressekonferenz erschien, ist für ihn auch nicht mehr als eine schnell erklärte Marginalie. „Das lag nur daran, dass Lars vorher nicht angesprochen wurde. Sonst wäre er, wie sonst auch, zur PK erschienen“, hakt Heusener das Thema ab.

Die Personalakte Müller klappt er aber noch nicht zu: „Es kann sein, dass er als Spieler bei uns bleibt.“ Ob dieses Modell tatsächlich Zukunft hat, werden beide Seiten in den nächsten Tagen gemeinsam ausloten.

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