Thema: Wie verhält sich eine Mannschaft in Unterzahl richtig? Die Antwort gab die Westfalia. Weil Mathieu Bengsch bereits in der 17. Minute nach einem überflüssigen Foul im Mittelfeld an Mülheims Aykut Akyildiz die Rote Karte sah, mussten die Gäste aus Hamm, wie schon im Hinspiel, zu Zehnt dagegen halten. Und das machten sie perfekt. Coach Björn Mehnert formte zwei Viererketten, die sich blind verstanden und den Hausherren keinen Raum boten
Obendrein blieb Rhynern mit seinen pfeilschnellen Markus Scherff, Kevin Hagemann und Sergej Petker brandgefährlich. Hagemann scheiterte am guten Speldorfer Keeper Kevin Hillebrand (28.), Scherff köpfte aus fünf Metern Dennis Hupperts an, der den Ball von der Linie kratzte (30.). „Wir hätten gewinnen können, sind aber auch mit dem Punkt zufrieden. Das war ein guter Auftakt“, rieb sich Taktikfuchs Mehnert die Hände.
Ganz anders sein Kollege Oliver Röder. Der Speldorfer Trainer schob einen dicken Hals, weil seinem Team nichts einfiel, um zum Torerfolg zu kommen. Der VfB schaffte es trotz numerischer Überzahl nicht, sich eine Chance aus dem Spiel heraus zu erarbeiten. Lediglich nach einer Standard situation wurde es einmal gefährlich, doch Senad Beric brachte das Kunststück fertig, das Leder aus drei Metern nicht im Kasten zu verstauen (51.).
Speldorf war im zweiten Durchgang zwar feldüberlegen, weil Rhynern nach rund 65. Minuten die Puste ausging, doch mit dem einfallslosen Gekicke konnten sie nie für Gefahr sorgen. „Wenn unsere erfahrenen Spieler nicht in der Lage sind, sich Möglichkeiten zu erarbeiten, dann ist das schlichtweg mangelhaft“, fauchte Röder.
Eine Eins minus bekam hingegen die Westfalia für ihre Lehrstunde in Sachen Unterzahlverhalten. Eine glatte Eins gibt es dann, wenn die Konter auch noch vollendet werden.