...mit einem Schlussspurt in der Rückrunde immer geschafft, dem Abstiegsgespenst zu entkommen.
Doch das Gesetz der Serie scheint beim SVS nicht mehr zu gelten. Die Rot-Weißen befinden sich im freien Fall. Mit nur 20 Punkten auf der Habenseite rangiert lediglich noch der Rivale aus Erkenschwick unter Schermbeck. „Von den nackten Zahlen her ist es aber noch nicht dramatisch“, bleibt Christoph Müller noch gelassen. Denn der Keeper, der mit zahlreichen Glanzparaden oftmals eine Blamage vermieden hat, rechnet vor: „Wir sind nur sechs Zähler hinter Bergisch Gladbach. Das ist bei neun ausstehenden Partien noch nicht die Welt.“
Stimmt, aber der SVS ist im Moment meilenweit davon entfernt, mit guten Leistungen den Hoffnungsfunken zum glimmen zu bringen. „Auch wenn wir nach der Winterpause schon neun Punkte geholt haben, ist es zu wenig“, weiß auch Müller, dass die Mannschaft schnellstens in die Erfolgsspur zurückkommen muss.
Das Derby in Herne hätte sicherlich nicht in die Hose gehen müssen. Aber Schermbeck fehlt derzeit einfach die Cleverness. „Oder die Einstellung“, legt Müller den Finger in die offene Wunde: „Wir wollen spielerisch glänzen, aber das ist im Abstiegskampf nicht gefragt. Wir brauchen zu lange, um in ein Match reinzukommen. In der ersten Halbzeit zeigen wir immer nur Schlafwagenfußball. Und wenn nicht alle sofort aufwachen, geht dieser Schuss nach hinten los.“
Der Zorn des Ex-Profis ist verständlich. Während er seinen Vertrag unabhängig von der Liga frühzeitig um zwei Jahre verlängert hat, wollen einige Kollegen pokern. „Ich habe das Gefühl, dass sich viele nicht dafür interessieren, in welcher Klasse der Verein in Zukunft spielt.“ Müller, der gerade seine C-Lizenz erfolgreich absolviert hat, hebt den Zeigefinger: „Sie sollten sich Gedanken machen, ob man als Absteiger auch ein adäquates Angebot bekommt.“
Deutliche Worte, mit denen der ehemalige Schalker sein Team endlich aufwecken will.
Hellwach präsentiert er sich aber schon beim Expertentipp für den anstehenden 26. Spieltag: