„Ich hoffe, dass die Temperaturen bis zum Wochenende etwas steigen werden und wenigstens die Hälfte der Spiele stattfinden kann“, studiert Thiel eifrig die Wetterkarte. „Sollten am Sonntag aber fünf oder mehr Partien ausfallen, werde ich den Spieltag am Freitagmorgen wieder komplett absagen.“
Der Schnee friert aber nicht nur den Spielbetrieb ein. Ein Tiefdruckgebiet sorgt auch hinter den Kulissen für eine Eiszeit. Denn Thiel wird sein Amt zum 1. Januar 2011 abgeben. Der Mitbegründer der NRW-Liga ist in den DFB-Spielausschuss berufen worden und wird die Regionalliga-West betreuen. Dabei genießt Thiel bei den Vereinen ein hohes Ansehen. Ligasprecher und Velbert-Chef Oliver Kuhn hat sogar eine Abstimmung einberufen, in der sich 17 Vereine pro Thiel ausgesprochen haben.
Genutzt hat es nichts, Thiel geht. „Ich habe ein weinendes und lachendes Auge“, berichtet der Funktionär. „Ich hätte die NRW-Liga sehr gerne bis Saisonende weiter betreut. Ich verstehe mich mit allen Beteiligten sehr gut und bedaure deshalb diesen Schritt. Auf der anderen Seite übernehme ich aber auch die vierte Klasse. Das ist eine tolle Herausforderung.“
Nach zweieinhalb Jahren ist für Thiel also Schluss und er übergibt den Staffelstab im Januar an Reinhold Spohn. Aus diesem Grund ist Thiel auch darauf bedacht, so viele Nachholspiele wie möglich noch in diesem Jahr austragen zu lassen, denn „ich möchte Herrn Spohn nicht so viel Chaos mit Nachholspielen übergeben“.
Spohn, der 2004/2005 bereits die Landesliga Westfalen 3 unter seinen Fittichen hatte, ist der Terminstress indes egal. „Wenn Petrus nicht mitspielt, werden wir die Begegnungen im neuen Jahr austragen. Das kriegen wir schon hin.“
Noch im Januar will sich Spohn den Klubs persönlich vorstellen. Doch schon jetzt fiebert er seiner neuen Herausforderung entgegen. „Ich freue mich auf die Aufgabe und die Zusammenarbeit mit den Vereinen.“
Auch wenn die NRW-Liga in rund 17 Monaten bereits wieder eingestampft sein wird. „Nichtsdestotrotz braucht die Klasse einen Staffelleiter“, sieht Spohn seinen Job nicht als überflüssig an. „Auch wenn die NRW-Liga aufgelöst werden sollte, bin ich nicht bedrückt, sondern ich gehe mit viel Ehrgeiz an die Arbeit.“