„Wenn man sich überlegt, dass wir zu Beginn sogar Erster waren, ist es einfach nur bitter“, schüttelt Engin Yavuzaslan den Kopf. Bei der Analyse, warum die Elf in den letzten Wochen eingebrochen ist, nimmt der Spielführer kein Blatt vor den Mund: „Es liegt an der Qualität der Spieler!“ Rums, das sitzt. „Wir können die Schuld nicht wegschieben. Wir haben es verbockt.“ Und der ehemalige Bochumer geht noch weiter: „Haben wir überhaupt alles für den Verein gegeben? Anscheinend nein.“ Die jüngste 0:5-Abfuhr in Aachen schmerzt ihn besonders. „Das war eine bodenlose Frechheit.“
Thon, der bei seiner ersten Station an der Seitenlinie damit gleich einen Abstieg verkraften muss, kann in den Augen des 29-Jährigen nichts dafür. „Er macht ein super Training. Aber er wusste auch, worauf er sich einlässt. Doch wir Spieler hätten es ihm leichter machen müssen.“ Ist eine solche Persönlichkeit denn kein Motivationsschub für die Akteure? „Eigentlich schon“, nickt Yavuzaslan. „Vielleicht haben sich einige Leute zu sehr unter Druck gesetzt. Wenn das so sein sollte, dann sind sie mit dem Druck nicht klargekommen und dann sollen sie sich eine andere Sportart suchen.“
Yavuzaslan zieht seine Kraft derzeit aus der Familie. Denn seine Frau Yeliz hat vor drei Wochen Tochter Tanem (übersetzt: Mein ein und alles) zur Welt gebracht. „Sie ist 49 Zentimeter groß und 3090 Gramm schwer“, sprudelt es aus dem stolzen Vater heraus. Genauso wie die Tipps für den Nachholspieltag. Und da hat er für Hernes Chef Horst Haneke auch noch eine Retourkutsche parat: