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Volle Kraft zurück nach Chaos-Vorbereitung

FSV Duisburg: Volle Kraft zurück nach Chaos-Vorbereitung
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Die Liga muss sich nächstes Jahr warm anziehen“, kündigte Gürcan Al, Vorstandsmitglied beim FSV Duisburg, Ende Mai im RS-Expertentipp vollmundig an.

Rund dreieinhalb Monate später sind die forschen Kampfansagen allerdings ganz bescheidenen Tönen gewichen, denn der Landesligist steckt in der Krise. Drei Spieltage sind absolviert und mit erst einem Zähler steckt der FSV im Tabellenkeller. Nach einem durchaus akzeptabeln Remis zum Auftakt bei Viktoria Goch setzte es zuletzt mit einem 1:4 gegen Viktoria Buchholz und einem 0:4 bei Borussia Bocholt zwei herbe Klatschen gegen Aufsteiger.

„Die Spieler haben es vermasselt“

Besorgniserregend sind jedoch weniger die nackten Zahlen, als vielmehr der Zustand der Mannschaft, die bei ihren Auftritten kraftlos wirkt. „Drei oder vier Spieler bringen die nötigen Voraussetzungen mit, der Rest ist noch nicht fit“, gibt Ilyas Basol unumwunden zu. Eine Problematik, die für den Trainer nicht überraschend ist.

Ihre Ursache liegt in der Vorbereitung. Basol verbrachte vier Wochen in der Türkei. Weil sein Vater schwer erkrankt war, konnte er sein Heimatland auch nicht früher verlassen. Für diese Zeit sollte Co-Trainer Ali Eken das Training leiten. Das gelang aber nur phasenweise. „Es wurde sehr geschludert, die Spieler haben nicht richtig mitgezogen. Als ich wiederkam, war das Kind schon in den Brunnen gefallen. Charakterlich ist es eine riesige Enttäuschung“, erklärt Basol.

Hinzu kam, dass die Chemie zwischen Mannschaft und Eken nicht stimmte, was dazu führte, dass viele Akteure den Einheiten fernblieben. „Sie haben meinen Co-Trainer im Stich gelassen. Die Spieler sind durch erfundene Ausreden dem Trainingsbetrieb ferngeblieben und haben so ihre Kondition vermasselt.“ Als Konsequenz entschied die Vereinsführung, Eken zu entlassen und übergangsweise Vorstandsmitglied Yasin Feyizoglu die Verantwortung zu übertragen. Basol stellt aber klar, dass sein ehemaliger Assistent keine Schuld an der Situation hat. „Er kann nichts dafür. Es ist ein Vergehen der Spieler.“

Nun ist es an Basol, die im Sommer stark verjüngte Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Keine leichte Aufgabe, stehen dem Familienvater doch in Caskun Erbay und Kapitän Gürkan Erdem zwei erfahrene Führungsspieler nicht zur Verfügung. „Sie fehlen hinten und vorne.“

„Wir kriegen das hin“

Darüber hinaus wird derzeit untereinander sehr viel gemeckert, für Fehler ist grundsätzlich der Nebenmann verantwortlich. Der Kader ist noch ein ganzes Stück davon entfernt, eine echte Einheit zu sein. „Wir brauchen noch zwei, drei Wochen, aber ich bin 100-prozentig davon überzeugt, dass wir das hinkriegen“, ist sich Basol absolut sicher.

Dazu muss sich aber auch an der Einstellung einiges ändern, denn in Bezug auf die Körpersprache seiner Schützlinge kann der Coach bislang ebenfalls nicht zufrieden sein. „Die Präsenz und der Wille waren einfach nicht da. Das ist aber Voraussetzung, wenn wir unsere körperlichen Defizite ausgleichen wollen. Spielerisch haben wir dazu im Moment noch nicht die nötige Klasse.“

Auf den FSV wartet also eine Menge Arbeit und vielleicht eine schwere Spielzeit. Die hochtrabenden Ziele korrigiert Basol jedenfalls nach dem Motto „Volle Kraft zurück“: „Wir haben den Kader stark verändert und verkleinert. Damit können wir es nicht schaffen, eine solche Saison wie die letzte zu wiederholen.“

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