Der Inhalt war nicht ohne: Coach Daniel Kuhn sei beim VfB Habinghorst ab sofort Geschichte, neuer Spielertrainer des Landesligisten laut Erklärung Roman Malasewski. Sabine Landes, Vorsitzende des abstiegsbedrohten Klubs wurde mit den Worten „Wir konnten unseren Wunschkandidaten gewinnen“, sowie „Wir versprechen uns von der Verpflichtung Malasewskis auch schon in den kommenden Tagen einige Neuzugänge. Neben seiner spielerischen Stärke werden wir uns auf 4-5 Positionen noch verstärken“, zitiert. Mit „sportlichem Gruß“ verblieb Stefan Kain, VfB Habinghorst 1920 e.V.. Auch der E-Mail-Account passte zum vermeintlichen Absender, Geschäftsführer Stefan Kain. [forum]6334,right[/forum] Eine Nachfrage der Lokalsport-Redaktion beim „entlassenen“ Trainer, der wiederum beim Sportlichen Leiter Thilo Karl anrief, entlarvte die Nachricht als perfide Fälschung. „Wir waren perplex und geschockt, als wir von dem Inhalt der Mail unterrichtet wurden“, erklärt Karl gegenüber RevierSport. „Wir konnten uns einfach nicht vorstellen, dass unser Geschäftsführer solch einen Alleingang vom Zaun bricht. Obwohl es schnell aufgeklärt war, können wir nur froh sein, dass die Redaktionen so besonnen reagiert haben, sonst wäre ein noch größerer Schaden entstanden“, findet Karl, der natürlich auch eine entsprechende Richtigstellung verschickte.
Während Kuhn die Sache „mit Humor nahm“, ist Karl über die dreiste Nummer ziemlich verärgert. „Ich hab mich in den April zurückversetzt gefühlt. Aber man sollte das nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern muss in solchen Dingen ein Zeichen setzen.“
"Wir waren heilfroh, dass endlich Ruhe eingekehrt war"
Und deshalb kündigte Kain, der sich zur Zeit im Urlaub in Spanien befindet, auch an, nach seiner Rückkehr zur Polizei zu gehen und Anzeige gegen Unbekannt zu erstatten. „Ich würde auch zur Polizei gehen“, hält Karl fest, „wie hoch, die so etwas hängen, ist dann wieder eine andere Frage.“
Für die Castrop-Rauxeler kommt dieses Theater indes zur Unzeit. Karl erklärt, warum: „Wir haben turbulente Wochen und Monate hinter uns und waren heilfroh, dass endlich Ruhe eingekehrt war.“ Heißt: Nach der Trennung von Dieter Beleijew im Oktober musste die Sportliche Leitung quasi aus dem Nichts starten und versuchen, zu befürchtenden Auflösungserscheinungen entgegen zu steuern. Da kann man den Verantwortlichen des Kellerkindes fast nur wünschen, dass diese Geschichte die Beteiligten noch enger zusammenschweißt.
Bliebe noch die Rolle von Roman Malasewski zu klären. Der ist Trainer des SV Germania Datteln – und bleibt dem B-Ligisten erst einmal auch erhalten.