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Kreis Duisburg: Spannung in der Kreisliga B
Fünfzehn und Vier

Kreis Duisburg: Spannung in der Kreisliga B

Siebzehn und Vier, so heißt ein ebenso bekanntes, wie verbotenes Glücksspiel. Ähnlich spannend aber weder verboten noch rein auf dem Glücksfaktor beruhend, gestaltet sich der Vierkampf in der Kreisliga B, Staffel 2. Für elf Teams sind, um im Bild zu bleiben, die Würfel bereits gefallen. Zumindest nach oben geht für sie nichts mehr. Anders sieht es für die Mannschaften von SW Duisburg, Eintracht Duisburg, DSV 1900 II und TuS Mündelheim aus. Welche Elf sich am Ende als Ass präsentiert und für wenn nur die Rolle des Königs, der Dame oder gar des Buben bleibt, versucht RevierSport online durch einen Teamcheck des Quartetts herauszufinden.

Zugrunde gelegt werden die Kriterien bisheriger Saisonverlauf, Erfahrung des Trainers, Umfeld des Teams und die Ligaerfahrung der letzten Jahre.

SW Duisburg 1976:

Saisonverlauf: Der Tabellenführer ist die einzige Elf der Liga, die noch nicht ein Spiel verloren hat. Lediglich in vier von 16 Partien mussten sich die 76er mit einer Punkteteilung begnügen. Mit 45 Treffern hat das Team von Trainer Volker Witthaus zwar nur den drittbesten Sturm der Liga vorzuweisen, doch "hinten" steht die schwarz-weiße Wand. Nur zehn Mal konnten die Gegner jubeln. Coach Witthaus sieht in der Ausgeglichenheit des Kaders, den die Verantwortlichen in der Winterpause mit Marcus Guse (DSC Preußen Duisburg), Denis Hardt und Martin Schäl (beide BW Neuenkamp) noch einmal verstärkt haben, die Stärke seiner Elf: "Wir spielen seit über einem Jahr in der gleichen Besetzung. Jeder weiß bei uns was er zu tun hat." Mit Silvio Graf und Thomas Kaiser haben die Kasslerfelder zwei Top-Stürmer. "Silvio und Thomas waren nahezu an einem Dreiviertel unserer Tore beteiligt", zeigt Übungsleiter Witthaus die Gefährlichkeit seiner beiden "Tormaschinen" auf.

Der Trainer: Volker Witthaus betreut die Mannschaft bereits seit fünf Jahren, kennt das Umfeld und das Team also bestens. Bereits in der Jugend spielte der 42-Jährige für den Klub aus dem Stadtteil an der Ruhr. Im letzten Jahr verpasste der Familienvater den Aufstieg nur knapp. Erst im Relegationsspiel um den Aufstieg gegen den jetzigen A-Ligisten HSV Hilal war der Weg der Witthaus-Elf zuende. Das schweißt zusammen. Witthaus: "Das war eine bittere Erfahrung. Allerdings hat das bei uns auch eine "Jetzt-erst-recht-Stimmung" ausgelöst."

Das Umfeld: Der Verein teilt sich den Aschenplatz mit dem Lokalrivalen KBC Duisburg, der in der Kreisliga C kickt. "Da gibt es keinerlei Abstimmungsschwierigkeiten", schildert Linienchef Witthaus das Verhältnis zum Nachbarn als recht unkompliziert. Die Heimspiele des B-Ligisten verfolgen im Schnitt 50 Zuschauer. "Mit der Resonanz sind wir zufrieden", kommentiert MSV-Anhänger Witthaus den Zuschauerzuspruch.

Fieberkurve: In der Saison 2004/2005 ging es für die Kasslerfelder in die letzte deutsche Spielklasse. Ein Jahr später glückte die Rückkehr in die B-Liga. Seitdem spielt die Mannschaft konstant um den Aufstieg mit, stand immer unter den ersten Drei des Rankings. Die letzte Saison endete unglücklich. Erst im Relegationsspiel um den Aufstieg ging der Elf die Luft aus.

RS-Prognose: Die Schwarz-Weißen machen es diesmal besser als im letzten Jahr und steigen auf. Entscheidend werden die Spiele gegen die direkten Kontrahenten. Werden die erfolgreich gestaltet, brennt nichts mehr an.

Eintracht Duisburg:

Saisonverlauf: Die Eintracht begann stark und lag nach dem zwölften Spieltag auf Rang zwei. Die Differenz auf Ligaprimus SWD betrug nur einen Zähler. Vor den entscheidenden Monaten liegt der Klub nur noch auf dem vierten Rang, sieben Punkte Rückstand zur Spitze bilden bereits eine dicke Hypothek. Anders als der Klassenprimus mussten die Neudorfer vor der Saison viele neue Spieler integrieren. Passend dazu sagt Coach Michael Kniephof: "Wir sind leider noch nicht so lange zusammen, haben einen Stamm von fünf bis sechs Spielern. Durch Verletzungen konnte sich bis jetzt schwer eine eingespielte Truppe herauskristalisieren."

Der Trainer: Michael Kniephof ist erst seit rund einem halben Jahr im Amt. Auch wenn es für ein Fazit definitiv zu früh ist, lässt sich jetzt schon sagen: Der "Neue" hat bereits gute Arbeit abgeliefert. Die letzte Saison endete für die Eintracht auf Rang sieben. 27 Punkte betraf damals die Differenz zur Spitze.

Das Umfeld: Bei der Frage nach der Stadtteil-Zugehörigkeit gerät der Coach ins stocken: "Tja, das ist schwierig. Eigentlich würde ich sagen wir kommen aus Neudorf. Das stimmt aber nicht so ganz", so Kniephof und verrät: "Wenn man es genau nimmt liegen wir auf der Grenze zwischen Wedau und Neudorf." Für die Identifikation ist das schwierig. Vereine die klar einem Ortsteil zuzuschreiben sind, haben hier einen Vorteil. Und so bemängelt Übungsleiter Kniephof: "Bei uns findet leider wenig Vereinsleben statt. Der Kontakt innerhalb des Klubs ist nicht optimal."

Fieberkurve: Die letzten Jahre verbrachte der Verein alle in der B-Liga. Für den Ex-Klub von Torwart-Legende Anton "Toni" Turek reichte es dabei immer nur für eine Mittelfeldplatzierung.

RS-Prognose: Die Kniephof-Elf wird den Aufstieg in die A-Liga nicht schaffen. Dennoch wird der Verein am Ende der Runde das beste Ergebnis seit Jahren feiern können.

Auf Seite 2: Der DSV 1900 II und der TuS Mündelheim im Check

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