Billmerichs Trainer Thomas Kramer hatte nach dem Abstieg aus der Kreisliga A (2009) einiges zu tun: „Wir haben damals einen Neuaufbau gestartet und viele junge Spieler eingebaut.“ Vor diesem Hintergrund bewertet er den vierten Platz im ersten B-Liga-Jahr als "zufriedenstellend", auch wenn er zugibt: „Wir hätten natürlich gerne mehr erreicht.“
Vor der aktuellen Spielzeit hatten die Blau-Roten dafür wieder Struktur in ihrem Kader. So war es denn auch nicht erforderlich, einen neuerlichen Umbruch zu vollziehen. Einzig Carsten Löffler verließ den Verein, im Gegenzug kamen drei externe Neue (Costa Henkel, Sascha Siegner, Dominik Böcker) und die beiden A-Jugendlichen Marius Müller und Pascal Weiß hinzu. Vor allem der 29-jährige Siegner verfügt laut Kramer über besondere Qualität: „Er ist sehr erfahren und hat auch schon bei einigen höherklassigen Teams, etwa SuS Kaiserau, gespielt. Ich erhoffe mir von ihm, dass er unsere junge Mannschaft führt.“
Verletzung des Kapitäns einziger Störfaktor
Die Vorbereitung im Sommer ging weitestgehend reibungslos über die Bühne. „Einziger Wermutstropfen ist die Verletzung unseres Kapitäns und Sturmführers Andre Hoffmann, der sich einen Muskelfaserriss zugezogen hat und erst jetzt wieder richtig fit wird“, klagt der Übungsleiter. Abgesehen davon aber „war die Vorbereitung exzellent, das beweist ja unser guter Start.“
Wohl wahr, denn die ersten vier Partien der neuen B-Liga-Saison wurden allesamt gewonnen. Auffällig sind aber die knappen Ergebnisse, denn nach dem vierten Spieltag stehen für Kramers Kicker 7:2 Tore zu Buche. Zum einen, so Kramer, zeugt dieser Wert von dem verbesserten Abwehrverhalten seiner Elf: „In der vergangenen Saison haben wir sehr viele Gegentore kassiert (die meisten der Top 5 in der Liga, Anm. d. Red.), jetzt agieren wir aus einer guten Defensive heraus.“ Andererseits weiß der 40-Jährige aber auch um die ausbaufähige Trefferquote seiner Offensivabteilung. „Wir müssen natürlich mehr Tore erzielen. Aber das wird uns im Laufe der Saison noch gelingen“, bleibt Kramer gelassen.
Kramer will mindestens unter die Top 3
Ob sein Team langfristig den Spitzenplatz verteidigen kann, vermag der Linienchef noch nicht einzuschätzen. „Mit so einer jungen Truppe kommt eigentlich immer irgendwann ein Einbruch“, fürchtet er: „Man muss einfach abwarten, wie wir die nächsten Spiele verkraften.“ Dennoch visiert Kramer das Maximalziel an: „Unser Ziel ist, unter die ersten Drei zu kommen. Noch lieber würden wir natürlich einen der ersten beiden Plätze erreichen, die den Aufstieg bedeuten.“
Dieses Unterfangen wird freilich kein leichtes. Als stärkste Konkurrenten zählt Kramer den SV Langschede, TuS Hemmerde und SV Bausenhagen auf, die sich allesamt schon auf den ersten fünf Rängen im Klassement einsortiert haben. „Langschede hat hoch aufgerüstet, Bausenhagen hat eine ähnlich gute junge Mannschaft wie wir und Hemmerde mischt schon seit Jahren oben in der Kreisliga B mit“, begründet Billmerichs Fußball-Lehrer seine Prognose.