Diese normalerweise erfreuliche Feststellung bekommt allerdings schnell einen ganz faden Beigeschmack, denn das Interesse der geneigten Kreisligabeobachter widmet sich dem aktuellen Niedergang der Reserve des ASC Dortmund, der bereits seit der letzten Saison andauert.
Eine Serie für die Ewigkeit
Es war eine schier unglaubliche Leistung: Zwischen dem 18. Oktober 2009 und dem 13. November 2011, das heißt mehr als zwei Jahre lang (!), blieb der ASC Dortmund II in Ligaspielen in der Kreisliga A 2 ungeschlagen. Eine Serie, vermeintlich wie für die Ewigkeit gemacht. Mit einer 1:2-Niederlage auswärts beim Kirchhörder SC II ging damals jedoch nicht nur der Nimbus der Unbesiegbarkeit verloren, ja man will fast meinen, dass sich an diesem Tage auch die Abwärtsspirale für die Aplerbecker langsam begann in Gang zu setzen.
Heuer ist die Lage nämlich alles andere als sonnig beim ASC, und von der Zwei-Jahres-Serie ohne Niederlage spricht im Verein kaum jemand mehr. "Das bringt ja auch nichts. Wir setzen jetzt alle gemeinsam alles daran, dass wir den Klassenerhalt für die Zweite Mannschaft schaffen. Der Verein tut ganz viel dafür", erklärt Marco Nagel, der seit vergangenen Donnerstag das Trainerzepter an der Schweizer Allee schwingt.
Enge Zusammenarbeit mit der Westfalenligamannschaft
Was genau bringt einen aufstrebenden Trainer - der zudem zuvor bis zum letzten Sommer recht erfolgreich bei der Reserve von Westfalia Wickede gearbeitet hat - dazu, ausgerechnet eine Mannschaft mit nur sechs Zählern aus 13 Ligaspielen auf Tabellenplatz 13 zu übernehmen? "Natürlich ist das eine besondere Situation. Es herrscht eine Riesenerwartungshaltung", weiß Nagel um die Schwere der Aufgabe, "aber einfach kann doch jeder! Für diese Aufgabe muss man ein wenig verrückt sein und ich bin dafür wahnsinnig genug."
Im Zusammenspiel mit den Verantwortlichen der Ersten Mannschaft, das heißt in erster Linie dem Westfalenligacoach Jörg Silberbach und dem Sportlichen Leiter Samir Habibovic, soll alles dafür getan werden, dass die Reserve auch im kommenden Jahr in der A-Liga an den Start geht. Fünf Neuzugänge für den Winter haben bereits zugesagt, nochmal fünf bis sieben Neue sollen hinzukommen. Eine komplett neue Mannschaft wird demnach verpflichtet. "Wir holen viele junge Leute, aber auch gestandene A-Liga-Spieler. Wir werden weiterhin mit Viererkette spielen und in der Rückrunde voll angreifen", verrät Nagel, ohne jedoch erste Namen nennen zu wollen.
Aufholjagd à la ASC
Beim Blick auf die Tabelle muss man trotz alledem kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass es der ASC schwer haben wird, die Klasse zu halten. Satte zehn Punkte trennen die Aplerbecker bereits jetzt vom rettenden Ufer. Gleichwohl steckt die Euphorie des neuen Trainers, der das glücklose Vereinsurgestein Boris Mihajlovic beerbt, allerorts an. "Man wollte vor dieser Saison einen Umbruch bei der Zweiten und dieser ist gründlich schiefgegangen. Das Ganze soll jetzt korrigiert werden und ich will mithelfen, damit uns allen das gelingt", ist der 36-jährige Nagel hochmotiviert.
Das letzte Ligaspiel des Jahres in zwei Wochen bei der SpVg. Berghofen soll den Start zur Aufholjagd markieren. "Wenn wir gegen die als erste Mannschaft überhaupt in dieser Saison verlieren sollten, dann können wir eigentlich schon für die B-Liga planen. Ich glaube aber an meine Mannschaft und an einen Sieg", versichert Nagel. Es herrscht eben Aufbruchsstimmung in Dortmund-Aplerbeck.