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Ennepetal-Rüggeberg
Aus der Vergangenheit gelernt

RW Rüggeberg: Aus der Vergangenheit gelernt!
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RW Rüggeberg feierte erst vor zwei Monaten sechsjähriges Bestehen, hat aber bereits eine kuriose Vergangenheit. Aktuell befindet sich das Team auf Aufstiegskurs.

Ein kurzer Rückblick: In der Saison 2005/06 spielte der VfL Rüggeberg in der Landesliga - damals noch die sechsthöchste Spielklasse in Nordrhein-Westfalen. Nachdem der damalige erste Vorsitzende, Rudolf Masur, wegen gewerbsmäßiger Untreue verklagt worden war, blieb dem Verein aus dem Höhendorf im Ennepe-Ruhr Kreis, das gerade einmal 1.500 Einwohner zählt, nur der Gang in die Insolvenz. "Wir hatten zwar nicht viele Schulden, aber wir mussten die Reißleine ziehen", erinnert sich der erste Geschäftsführer Heinz Ehmann. Der Verein VfL Rüggeberg wurde aufgelöst und am 28. Juli 2006 unter dem Namen RW Ennepetal-Rüggeberg neu gegründet. Von der Landesliga in die niedgrigste Spielklasse binnen weniger Wochen – ein tiefer Fall.

Schnelle Erfolge nach Neugründung

Gleich in der ersten Saison nach der Neugründung gelang jedoch der Aufstieg von der Kreisliga C in die Kreisliga B. Mit 77 Punkten aus 28 Spielen und einem sensationellen Torverhältnis von 171:26. Den letzten Aufstieg feierten die Rot-Weißen in der Saison 2010/11. Die damalige Aufstiegsbilanz war nicht weniger beeindruckend. Dieses Mal holten die Rüggeberger 75 Punkte aus 28 Spielen und schossen wiederum über 100 Tore in einer Saison.

Das erste Jahr für RW Ennepetal-Rüggeberg in der höchsten Spielklasse auf Kreisebene hätte beinahe mit dem direkten Wiederabstieg geendet. Doch nachdem Lars Möske die Mannschaft zur Winterpause übernommen hatte, schaffte sie noch das kleine Wunder und hielt am Ende die Klasse. "Das war ganz, ganz, ganz eng", erinnert sich Möske.

Mitlerweile ist die neue Saison im vollen Gange und Rüggeberg hervorragend aus den Startlöchern gekommen. Sechs Siege in sechs Spielen – so was nennt man einen Start nach Maß. "Es passt einfach alles", ist Möske überglücklich mit dem bisherigen Verlauf der Saison. Doch was hat sich im Vergleich zum letzten Jahr verändert? "Das ganze Umfeld", antwortet der Übungsleiter prompt. Drei Spieler wurden aus der zweiten Mannschaft hochgezogen. Hinzu kommen sieben externe Neuzugänge, die sich allesamt super integriert haben. "Wir leben von unserem Teamgeist. Die Jungs bekommen hier kein Geld. Die spielen hier alle, weil sie Bock haben auf Fußball", sieht der erste Vorsitzende Tobias Kempf einen Erfolgsfaktor in der mannschaftlichen Geschlossenheit. Jeder fühle sich wohl, das mache ihn stolz.

Rüggeberg betreibt Understatement

Im Höhendorf stapelt man trotz der jungen Erfolge tief. Die Verantwortlichen haben aus der Vergangenheit gelernt. "Wir schauen von Spiel zu Spiel und nehmen mit was kommt", will sich Kempf auf keine konkreten Ziele festlegen. Trainer Lars Möske sieht das ähnlich: "Ich möchte einfach nur so früh wie möglich den Klassenerhalt sichern."

Ob es eines Tages in Rüggeberg wieder Landesligafußball geben wird, das weiß keiner. Geht es nach Tobias Kempf, dann muss das auch nicht sein: "Wir haben gesehen, was in der Vergangenheit passiert ist. Ein kleines Dorf ,wie wir es sind, verfügt schlichtweg nicht über die finanziellen Möglichkeiten für das Abenteuer Landesliga." Und wie sieht es bei Lars Möske aus, der einst selber die Fußballschuhe für den VfL Rüggeberg in der Landesliga schnürte? "Nein, Landesliga brauch ich nicht. Allgemein gilt: Höhere Ziele möchte ich mir nicht setzen."

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