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Blau-Weiß Mintard
Chaostage an den Ruhrauen

BW Mintard: Chaostage an den Ruhrauen
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Blau-Weiß Mintard sucht einen neuen Trainer. Kai Berges wittert eine Intrige gegen sich und hat das Handtuch geworfen. Folgt ihm nun die gesamte Mannschaft?

Eigentlich geht es an den Ruhrauen zwischen Essen-Kettwig und Mülheim-Saarn sehr beschaulich zu. Was sich in den letzten Tagen auf der Ruhrhalbinsel zugetragen hat, will da so gar nicht ins Bild passen. Wenn es ganz dumm läuft, könnte dem A-Ligisten sogar die gesamte erste Mannschaft von der Stange gehen, weil die sich solidarisch mit ihrem Ex-Trainer erklärt. Der hatte bereits am Samstag fertig und erklärte seinen Rücktritt. Co. Roman Gummert und Physiotherapeutin Brigitte Mathey schlossen sich an. Das muss Gründe haben.

Sein Motiv will Berges aber nur bedingt preisgeben: "Es ist seit Monaten eine Intrige gegen mich im Gange. Hinter meinem Rücken ist massiv Stimmung gegen meine Person gemacht und sind Unwahrheiten in Umlauf gebracht worden." Den Rädelsführer dieser Kampagne wolle er zwar nicht nennen, "es ging aber alles von einer Person aus. Das führte dazu, dass es Vorwürfe von Seiten des Vorstands gegen mich gab, die es mir unmöglich gemacht haben, weiterzuarbeiten."

Kurios: Die Lawine losgetreten hat ausgerechnet der 3:0-Derbysieg gegen den FSV Kettwig. "Danach musste ich mir anhören, dass es in unserem Defensivverhalten nicht gepasst habe. Dabei haben wir in 90 Minuten eine halbe Torchance zugelassen", sagt Berges. Immerhin habe er in den Tagen nach seinem Rücktritt aber viel Rückendeckung und Solidarität erfahren. Das ging sogar so weit, dass das gesamte Team offenbar erwägt, es seinem Coach gleichzutun und den Verein zu verlassen.

Vorstandssitzung am Montagabend

Auf der Vorstandssitzung am Montagabend will der Vorstand über das weitere Vorgehen entscheiden. Geschäftsführer Klaus Dieter Wurbs versucht, vorab etwas geradezurücken. "Beide Seiten haben Fehler gemacht." Der Spielbericht nach dem Derby gegen Kettwig sei reichlich unglücklich geraten, räumt der Funktionär ein. "Den haben wir auch wieder zurückgezogen, allerdings war er zwei oder drei Tage im Netz. Derjenige, der den Text verfasst hat, hat seine Sicht dargestellt, aber er ist ehrenamtlich tätig und ich kann keine Strafe aussprechen", gibt der Funktionär zu bedenken.

Dass Berges jedoch nicht unumstritten war, daraus macht Wurbs keinen Hehl. Trotz der sportlichen Bilanz! Platz fünf beim offiziellen Ziel Klassenerhalt eignet sich als Ansatzpunkt für Kritik schließlich denkbar schlecht. "Er eine sehr disziplinierte und konditionell starke Mannschaft aufgebaut", erkennt Wurbs an. "Aber unsere Forderung war es, ballorientiert Fußball zu spielen." Das sei bislang allerdings nicht umgesetzt worden.

Wurbs muss es wissen, beobachtete er doch in den letzten vier Wochen höchstselbst die Übungseinheiten. "Wir wollten uns mit ihm zusammensetzen. Danach hätten wir eine Frist bis zur Winterpause gesetzt und geschaut, ob sich etwas verändert hätte." Andernfalls hätte der Vorstand den Vertrag mit Berges zum Saisonende auslaufen lassen wollen. Berges kam dem Rapport zuvor. Wurbs findet das "feige. Er lässt die Mannschaft im Stich." Die wollte zunächst aber gar nicht mehr antreten. Mittlerweile ist der Geschäftsführer jedoch guter Dinge, am Mittwoch mit einem kompletten Team die Auswärtsfahrt zum SV Burgaltendorf II anzutreten. Eine vereinsinterne Nachfolgeregelung sei bereits in der Diskussion, wird aber frühestens auf der Vorstandssitzung am Montagabend verabschiedet.

Ein Rücktritt vom Rücktritt ist offenbar ausgeschlossen, auch wenn Berges anmerkt: "Die Jungs liegen mir am Herzen und wir waren auf einem richtig guten Weg. Ich werde auf keine Fall irgendwelche Forderungen stellen. Mintard stand immer für Ehrlichkeit und Fairness. Wenn diese Faktoren wieder eintreten, muss man sich neue Gedanken machen..."

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