Damals übernahm der ehemalige Stuttgarter Profitrainer die Schalker B-Junioren und mochte seine neue Aufgabe so gar nicht als Abstieg verstehen. Eine famose Serie von 13 Siegen in ebenso vielen Spielen katapultierte ihn zurück in die Senioren-Bundesliga.
Dass er nach der Beurlaubung von Huub Stevens nicht nur interimsweise die S04-Profis übernahm, sondern prompt eine Job-Garantie bis zum Saisonende erhielt, darf auch als Kompliment für den Nachwuchs gewertet werden. Ebenso wie die Tatsache, dass in Sven Hübscher der bisherige U16-Coach zu Kellers Co-Trainer ernannt wurde.
Weniger erfreulich ist hingegen, in welcher Deutlichkeit die Königsblauen die U17-Bundesliga dominieren. Jedes ihrer 14 Spiele haben sie gewonnen, im Durchschnitt schossen sie mehr als fünf Tore pro Partie. So haben die Schalker bereits 39 Zähler Vorsprung auf den Letzten, die Sportfreunde Siegen. Dieses alarmierende Ungleichgewicht ist ein Warnsignal.
Noch scheinen die Kräfteverhältnisse der aktuellen Saison eine Ausnahme darzustellen. Sollten sie allerdings zur Regel werden, muss man über den Sinn der dreigeteilten Bundesliga nachdenken. Denn wenn die Talente nicht jede Woche an ihre Leistungsgrenze gehen müssen, können sie sich nicht weiterentwickeln. Und dann wird auch der schnelle Sprung in den Profibereich vorerst ihren Trainern vorbehalten sein.