Vor dem Finale des Ruhr-Cup international gegen Werder Bremen wurde die deutsche Nationalhymne abgespielt, ganz so, wie noch vor zwei Wochen bei der U17-Weltmeisterschaft. Doch ansonsten hatte die Partie im Stadion Rote Erde so gar nichts mit den Bedingungen in Mexiko gemein.
Die knapp 1.000 Zuschauer fröstelten, während sich die Spieler angesichts der heftigen Regenfälle eher im Wasser- als im Fußball übten. Ob unter diesen Bedingungen ein U19-Bundesligaspiel angepfiffen worden wäre? „Wohl eher nicht, weil der Zufall regierte“, meinte BVB-Trainer Sascha Eickel.
Bei irregulären Verhältnissen setzte sich Werder Bremen mit 4:3 (2:2) nach Elfmeterschießen gegen die Hausherren durch. „Das Turnier hatte höchste Priorität für uns. Wir waren die klar überlegene Mannschaft, aber es hat nicht sein sollen“, analysierte Günter enttäuscht. Ursprünglich hätten er und Ducksch aufgrund der WM-Strapazen geschont werden sollen, „aber als wir im Halbfinale standen, wollten wir auch mit der bestmöglichen Mannschaft auflaufen“.
Dass es nicht zum Sieg reichte, wurmte besonders den Neu-Dortmunder Kerem Demirbay, der einen Elfmeter verschoss: „Wir haben das Spiel über 60 Minuten dominiert. Wenn die Platzverhältnisse nicht so gewesen wären, hätten wir ziemlich hoch gewonnen.“ Dennoch attestierte Coach Eickel seinen Schützlingen: „Die Mannschaft hat zum jetzigen Stand der Vorbereitung ein überragendes Turnier gespielt.“
„Ich habe überhaupt keine Probleme damit, wer Erster und Zweiter wird. Aber es war tragisch, dass uns der Wettergott so übel mitgespielt hat“, betonte Organisationschef Heinz Keppmann, der zuvor im Spiel um Platz drei zwischen Benfica Lissabon und dem FC Porto (2:1) auch noch eine mehrminütige Rudelbildung auf dem Platz erleben musste.
Dennoch kann die zweite Auflage des Turniers als Erfolg gewertet werden. Und die Planungen für den Ruhr-Cup international 2012 laufen bereits auf Hochtouren. Neben Dortmund und Schalke, die laut Keppmann „immer gesetzt“ sind, sowie Titelverteidiger Werder Bremen sollen auch der Hamburger SV, Bayern München und Real Madrid dabei sein. Ebenso wie eine polnische Mannschaft, wie Keppmann verriet: „In Nordrhein-Westfalen wird es Auslandskulturtage mit Polen geben, daher werden wir mit Sicherheit ein Spitzenteam von dort hinzuziehen.“
Denkbar ist, dass man im kommenden Jahr mit zwei Fünfergruppen spielen lässt. Doch eines stellte Keppmann fest: „Gedanklich ist das Teilnehmerfeld bereits komplett. Wir werden wieder eine richtig tolle Besetzung haben.“ Und Werder-Trainer Mirko Votava kündigte schon einmal an: „Ich komme immer gerne wieder in meine alte Heimat Dortmund.“