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Bayern starten in Haifa
Der Titel ist "Utopie"

München: Haifa keine Laufkundschaft
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Der FCB trifft beim Auftakt der Champions League in Haifa auf einen unangenehmen Gegner. Der Titel in der Königsklasse sei laut Trainer van Gaal eine "Utopie".

Die deutsche Konkurrenz zittert schon, jetzt möchte Bayern München allzu gerne auch Europa das Fürchten lehren: Nach ihren jüngsten Gala-Auftritten in der Bundesliga soll die Mannschaft um das neue Traum-Duo "Robbery" auch zum Auftakt der Champions League heute beim israelischen Meister Maccabi Haifa (20.45 Uhr/live bei Sky) ein Zeichen setzen - den ganz großen Wurf aber halten die Verantwortlichen für ein Hirngespinst.

"Es war nie schwerer als heute, diesen Wettbewerb zu gewinnen", behauptet Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge und warnt davor, nach den teils beeindruckenden Auftritten gegen den VfL Wolfsburg (3:0) und bei Borussia Dortmund (5:1) schon allzu sehr ins Schwärmen zu geraten: "Wir tun gut daran, nicht in Euphorie zu verfallen. Denn Euphorie ist im Fußball immer kontraproduktiv. Wir spielen zum Teil spektakulären Fußball, aber diese Gruppe ist kein Selbstläufer."

Foto: firo.

Haifa, Juventus Turin und Girondins Bordeaux sind die Münchner Gegner in der Gruppe A - und alle, warnt Rummenigge, sind in ihren Ländern derzeit Tabellenführer. "Da wird ein guter Start vonnöten sein", sagt der Klub-Chef. Juventus zählt er "neben den Engländern" und Titelverteidiger FC Barcelona zu den Favoriten auf den Sieg am 22. Mai 2010 beim Finale in Madrid, den FC Bayern jedoch nicht: "Da gibt es andere Mannschaften, die in einer größeren Favoritenrolle sind."

Damit befindet sich Rummenigge auf einer Ebene mit Louis van Gaal. Der Titel in der Champions League, glaubt der Trainer, könne für den FC Bayern nur "ein langfristiges Ziel" sein. Im Moment sei dies eine "Utopie, die vielleicht erst nach meiner Zeit Wirklichkeit wird", denn: "Andere Klubs sind im Moment weiter als wir." Immerhin weiß der 59-Jährige schon, wie man die Königsklasse gewinnt. 1995 gelang ihm dies mit Ajax Amsterdam, zuletzt aber trat er vor sieben Jahren mit "Barca" in der Champions League auf. Bastian Schweinsteiger sieht die Sache mit dem Titelgewinn etwas anders und sagt, der FC Bayern könne mit seinem Kader "ins Finale kommen". Auch Franck Ribery gibt sich optimistisch: "Es gibt drei, vier Klubs in Europa, die im Moment noch einen Tick besser sind als wir. Aber wir sind stärker als im vergangenen Jahr und auch taktisch besser", sagt der Franzose, er betont allerdings auch: "Die Champions League wird ein Gradmesser für uns. Wir wollen und müssen beweisen, dass wir auf Augenhöhe mit den Besten sind."

Die Voraussetzungen zumindest für einen guten Start in die Gruppenphase sind günstig: Nach der Liebes-Demonstration von Ribery beim 5:1 in Dortmund scheinen die atmosphärischen Störungen zwischen der französischen Diva und dem Trainer-"General" van Gaal behoben; die Bayern-Maschinerie läuft zusehends problemlos; auch der Kader ist besser besetzt als im Vorjahr. Und Ribery steht mit Arjen Robben endlich der ersehnte Traumpartner zur Seite. Doch auch in Tel Aviv wird van Gaal "Robbery" wohl zunächst trennen: "Franck weiß, dass er noch nicht bei 100 Prozent ist." Der Franzose aber hat genug von der Rolle als Edeljoker. "Ich brauche Spiele, um meine Fitness zu bekommen. Am Anfang war es auf der Bank okay, aber langsam wird's langweilig. Ich würde gerne von Anfang an spielen", sagt Ribery. Doch immerhin muss er nicht zu Hause bleiben wie Mark van Bommel (verletzt), Miroslav Klose oder Luca Toni.

Das Achtelfinale ist offiziell erneut das Minimalziel, ein Aus im Viertelfinale wie im Vorjahr, als nach dem denkwürdigen 0:4 beim FC Barcelona und dem 1:1 im Rückspiel Schluss war, soll es freilich auch nicht unbedingt sein. Im mit 41.000 Fans ausverkauften Stadion Ramat Gan in Tel Aviv wartet allerdings keine Laufkundschaft: Haifa hat in der Qualifikation den österreichischen Meister RB Salzburg (2:1/3:0) ausgeschaltet.

"Ich habe die Spiele gegen Salzburg gesehen, es wird nicht einfach", warnt Bayern-Präsident Franz Beckenbauer. Mit drei Siegen in drei Spielen ist der elfmalige israelische Champion auch zu Hause auf Kurs. Coach Elisha Levi muss allerdings den gesperrten Ecuadorianer John Culma ersetzen.

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