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Ribbeck im Interview
„Ich habe von der Hand in den Mund gelebt“

Interview: Erich Ribbeck über die EM 2000
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Jogi Löw hatte die Qual der Wahl, ehe er am Montagmittag seinen vorläufigen EM-Kader benannte. Erich Ribbeck hatte nur Qualen, als er im Jahr 2000 zur EM fuhr.

Hadern Sie damit, als erfolglosester Nationaltrainer in die Geschichte eingegangen zu sein?

Naja, dafür gibt es ja Gründe. Ich wurde während der Saison Bundestrainer – ein bis heute einmaliger Vorgang. Das war mein Hauptproblem. Jürgen Klinsmann hatte zwei Jahre Zeit, seine eigenen Ideen einzubringen. Ich habe von der Hand in den Mund gelebt. Da gab es keine großen Möglichkeiten.

So wurden Namenlose zu Nationalspielern.

Beim Freundschaftsspiel in den Niederlanden habe ich einen rechten Verteidiger eingesetzt... wie hieß denn der? Sebescen? Ja, Zoltan Sebescen. Der wurde von den quirligen Holländern schwindelig gespielt und danach war das Thema erledigt. Hätte er zwei, drei Chancen mehr bekommen, hätte es vielleicht anders ausgesehen.

Haben Sie denn noch einen Geheimtipp für Jogi Löw?

Mittlerweile sehe ich die Spiele ja nur noch am Fernseher. Es hat mich schon früher aufgeregt, wenn Leute ein Urteil abgeben, die sich die Spiele gar nicht live angeschaut haben. Ich will nicht den gleichen Fehler machen. Es ist nichts gewonnen, wenn jetzt Pseudo-Experten ihre Meinung abgeben. Würden Sie eigentlich gerne in Jogi Löws Haut stecken?

Nein. Ich fand es besonders hart, 25 Spieler zur Vorbereitung mitzunehmen und drei von denen vor dem Turnier zu sagen: „Ihr seid jetzt nicht mit dabei.“ Das fällt jedem Trainer schwer.

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