Vier Tage vor dem Halbfinal-Rückspiel gegen Bayern München in der Champions League erzielten der deutsche Nationalspieler und der portugiesische Superstar die Treffer für Spaniens Fußball-Rekordmeister zum 2:1 (1:0) im mit Hochspannung erwarteten Duell beim Erzrivalen FC Barcelona. Alexis Sánchez hatte zwischenzeitlich für Barca ausgeglichen.
Real kann bei sieben Punkten Vorsprung und noch vier ausstehenden Spielen den Meister-Cava kaltstellen. Zuletzt hatte die Elf aus der Hauptstadt in ihrem letzten Meisterjahr am 7. Mai 2008 als bereits feststehender Titelträger ein Ligaspiel gegen Barca gewonnen (4:1), es folgten drei Unentschieden und sechs Pleiten.
Madrids Coach José Mourinho hatte sein Team gegenüber dem Hinspiel gegen die Bayern (1:2) nicht verändert, somit standen auch Khedira und Özil erneut in der Startelf. In der Anfangsphase eines Spiels, das im Gegensatz zu früheren Clásicos weitgehend frei von unschönen Szenen blieb, war Madrid die agilere und zielstrebigere Mannschaft, während Barca wie schon beim 0:1 in der Champions League gegen den FC Chelsea drei Tage zuvor selten sein gefürchtetes Kurzpassspiel zur Entfaltung brachte.
Barca-Keeper Víctor Valdés konnte einen Kopfball von Karim Benzema nicht festhalten, Khedira stocherte den Ball ins Netz (17.). Khediras zweites Tor in der laufenden Spielzeit war Reals 108. Saisontor, die Madrilenen übertrafen damit ihre eigene Bestmarke aus dem Meisterjahr 1989/90 (107).
Nach der Führung stand Real zunehmend tiefer, Barca erarbeitete sich mehr Spielanteile, ohne dabei aber zwingend zu agieren - trotz 77 Prozent Ballbesitz bis zur Pause. Barcelonas beste Chance vergab Weltmeister Xavi, der aus kurzer Distanz knapp links vorbeischoss.
Auch in der zweiten Halbzeit blieb Barca am Drücker und wurde in der 70. Spielminute durch Sánchez belohnt. Der Chilene staubte nach einem abgefälschten Schuss zum Ausgleich ab. Ganze 138 Sekunden später war es dann aber Ex-Weltfußballer Ronaldo, der sich auf der rechten Seite durchsetzte und eiskalt zu seinem 42. Saisontor vollstreckte. Der Portugiese, dem regelmäßiges Versagen in großen Duellen vorgeworfen wurde, war auffälligster Spieler im mit knapp 100.000 Zuschauern ausverkauften Camp Nou. Er entschied das Duell mit Lionel Messi für sich. Barcas Toptorjäger (41 Treffer) blieb ungewohnt blass.