Joachim Löw, vor der Auslosung sagten Sie, dass man jeden schlagen muss, wenn man Europameister werden will. Musste es aber gleich so schwer werden wie nun in der Vorrunde?
Ich glaube, dass dies die schwerste, stärkste und ausgeglichenste Gruppe des Turniers ist. Die Niederlande und Portugal haben Weltklassespieler, da kann man sich auf interessante Duelle freuen. Dänemark ist eine unbequeme Turniermannschaft. Die Dänen können immer die Rolle des Underdogs übernehmen und dadurch gegen alle unbelastet antreten und müssen keine Angst haben. Das macht sie so gefährlich.
Ihre Mannschaft trifft zum Auftakt gegen Portugal. Kommt Ihnen das entgegen?
Ich habe schon vor der Auslosung gesagt, dass es bei der EM keine Wunschgegner gibt und auch keine Angstgegner. Alle sind schwer zu spielen. Das ist bei einer EM auch anders als bei einer WM, bei der man schon einmal auch Ecuador oder Costa Rica zugelost bekommen kann. Wir nehmen es, wie es kommt - wir haben keine Angst.
Viele Experten sehen Ihre Mannschaft als Topfavoriten für den EM-Titel an. Sehen Sie das auch so?
Vor einem Turnier wird immer viel gesprochen, man nimmt da auch immer mal die Qualifikationsergebnisse zur Hand. Jeder weiß aber, dass den Titel nur holen kann, wer zur richtigen Zeit in Topform ist und bei dem alles passt. Noch ist es aber ein halbes Jahr hin bis zur EM, da kann noch viel passieren, Verletzungen zum Beispiel. In Topform haben wir aber sicher berechtigte Chancen. Das gilt aber auch für Spanien, das immer noch das Maß aller Dinge ist, und auch für die Niederlande, die mit allen Spielern viel stärker sind als zuletzt in Hamburg. Aber auch England, Frankreich, die Gastgeber, Italien und Portugal muss man Chancen geben.
Ihre Mannschaft bestreitet alle Vorrundenspiele in der Ukraine. Bereuen Sie nun, das Sie sich so früh auf ein Quartier in Polen festgelegt haben?
Man muss sowieso fliegen. Vielleicht spielen wir ja im Viertel- oder Halbfinale in Polen. Bei der EM 2008 haben wir unser Quartier ja auch in der Schweiz gehabt und sind nach Wien geflogen.