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Nur mit 13 Mann, aber geeint nach Rumänien

Bayern: Mit 13 Spielern - aber geeint nach Cluj
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Den FC Bayern plagen vor dem Champions-League-Spiel bei CFR Cluj große Verletzungssorgen. Immerhin haben Louis van Gaal und Uli Hoeneß ihren Streit beigelegt.

Louis van Gaal hatte gerade erst im Crystal Room des Hotels Opera Plaza in Cluj Platz genommen, als er schon zum Gegenschlag ausholte. Der Trainer von Bayern München nutzte die Pressekonferenz vor dem Champions-League-Spiel des Rekordmeistes heute (20.45 Uhr/Sky und Sat.1) beim rumänischen Klub CFR Cluj zu einer emotionalen und harten Reaktion auf die Kritik von Präsident Uli Hoeneß - und vertiefte damit zunächst mal den Riss zwischen den beiden Streithähnen, der dann kurz darauf offiziell gekittet wurde. Wenige Stunden später verkündeten die Bayern nämlich offiziell, aber auch völlig überraschend den Burgfrieden zwischen dem Niederländer und Hoeneß, nachdem sich Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge beide noch einmal eine knappe Stunde zur Brust genommen hatte. "In einer offenen Diskussion hat man sich ausführlich ausgetauscht und auch ausgesprochen. Es wurde vereinbart, künftig öfter sich genau in diesem Kreis zu treffen und alle anstehenden Themen des FC Bayern München zu besprechen. Am Ende des Gespräches gaben sich Uli Hoeneß und Louis van Gaal die Hand und vereinbarten, auch künftig verantwortungsvoll zum Wohl des FC Bayern München zusammenzuarbeiten", hieß er in einer offiziellen Mitteilung der Bayern am Dienstagnachmittag. Gipfeltreffen bringt Einigung Unmittelbar nach Ankunft des des deutschen Rekordmeisters in Rumänien, wo die Bayern heute Abend in der Champions League bei CFR Cluj antreten, hatten sich der Vorstand, Rummenigge und Karl Hopfner, Sportdirektor Christian Nerlinger sowie die Streithähne Hoeneß und van Gaal wie angekündigt zu einem klärenden Gespräch zusammengesetzt, um die Kuh vom Eis zu bekommen. Zuvor hatte sich van Gaal "erstaunt und sehr enttäuscht" über die Attacke von Präsident Hoeneß gezeigt. "Ich finde, dass ein Mann, der soviel bedeutet für Bayern München, um die Konsequenzen von seinen Aussagen wissen muss. Ich bin sehr enttäuscht, sehr enttäuscht, dass mein Präsident so etwas sagt über mich. Ich bin auch sehr erstaunt, dass das ein Präsident in dieser schwierigen Phase mit neun verletzten Spielern sagt", sagte er mit bebender Stimme. Hoeneß: Kritik an "One-Man-Show" Hoeneß hatte van Gaal Defizite im Umgang mit dem Team und Beratungsresistenz vorgeworfen sowie die "One-Man-Show" des Niederländers kritisiert. Van Gaal störte vor allem, dass ihm Hoeneß Defizite in der Kommunikation vorgeworfen hatte. In diesem Bereich habe er "beste Qualitäten", führte er aus. Außerdem habe er seine Ersatzspieler, wie von Hoeneß moniert, nicht geschwächt, ihnen vielmehr immer eine "Perspektive offen gehalten". Als der Bayern-Tross das Abenteuer Transsilvanien in Angriff nahm, hatte van Gaal seinen größten Kritiker noch im Nacken sitzen. Hoeneß nahm in der Lufthansa-Maschine in der zweiten Reihe schräg hinter ihm Platz, es war aber nach einer eher frostigen Begrüßung zunächst die einzige Annäherung der Beiden, ehe am Nachmittag die Friedenspfeife geraucht wurde. Rummenigge: "Wie bei Stuttgart 21" Rummenigge hatte sich seit Wochenbeginn bemüht, die Wogen zu glätten - und gab Hoeneß dabei - gewollt oder nicht - eine verbale Ohrfeige. "Wichtig ist, dass wir miteinander und nicht übereinander reden", kritisierte er den Präsidenten und kündigte frühzeitig die Aussprache an. Nachdem der Vorstandsboss an Allerheiligen schon getrennte Gespräche mit van Gaal und Hoeneß geführt hatte, bat er in Rumänien dann zu dem Gipfeltreffen. Dass dabei nach dem Gegenangriff des "Tulpen-Generals" ein Friedensvertrag unterzeichnet wurde, war am Vormittag noch nicht abzusehen, obwohl Rummenigge als Schlichter eine klare Strategie hatte. "Das ist wie bei Stuttgart 21. Die Parteien müssen sich aufeinander zubewegen, um eine neue Basis zu finden", meinte Rummenigge. Inhaltlich wollte der oberste Bayer die durchaus nachvollziehbare Hoeneß-Kritik am Führungsstil des Trainers nicht kommentieren, aber dass van Gaal "darüber nicht glücklich war, kann man sich vorstellen". Das war bei dessen Erklärung auch zu spüren. Beckenbauer zeigt Verständnis für Hoeneß Die Stimmung war nicht gerade entspannt, denn am Tag nach seiner Schelte hat Hoeneß seine Worte als geplant bezeichnet und eingeräumt, dass es sich um einen Alleingang gehandelt habe. "Im Bauch war ich schon lange vorbereitet, das ist in fünf Monaten in mir entstanden", sagte Hoeneß der Süddeutschen Zeitung. Weder Rummenigge noch Nerlinger seien eingeweiht gewesen. "Das ist mir auch wurscht, ich habe eine Position, wo ich mir das erlauben kann." Ehrenpräsident Franz Beckenbauer zeigt Verständnis für die Attacke. "Er will aufrütteln und ein bisschen Feuer in den Laden bringen", sagte er. Einen Bruch zwischen van Gaal und dem FC Bayern befürchtet Beckenbauer nicht. Nur 13 gesunde Feldspieler an Bord Im Bayern-Team kam die Hoeneß-Attacke offenbar mehrheitlich nicht besonders gut an. "Das große Plus des FC Bayern in der Vergangenheit war immer, dass in allen Reihen Harmonie geherrscht hat", sagte "Außenminister" Philipp Lahm, der die Aussagen von Honeß "nicht beurteilen" wollte. Die Aufgabe der Mannschaft sei es nun, mit einer guten Leistung zur Beruhigung der Situation beizutragen und einen neuen Bayern-Startrekord in der "Königsklasse" zu holen. Das wäre mit dem vierten Sieg geschafft, ein Remis reicht zum Einzug ins Achtelfinale. Als die Sondermaschine am Dienstagmittag in Richtung des siebenbürgischen Klausenburg abhob, waren allerdings nur 13 Feldspieler mit an Bord. Insgesamt acht Leistungsträger fehlten, kurzfristig auch Holger Badstuber (Schambeinentzündung).

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