Die "Fab Four" ärgern, Scheich Mansour beglücken, und Meister in der vermeintlich besten Liga der Welt werden: Nationalspieler Jerome Boateng will nach seinem 12-Millionen-Wechsel vom Hamburger SV zu Manchester City in der englischen Premier League gleich zum Saisonstart für Furore sorgen. "Die Meisterschaft ist für uns ein realistisches Ziel. Wenn man sich unseren Kader anschaut, dann muss es unser Anspruch sein, mit Chelsea, 'ManU', Arsenal und Liverpool mitmischen zu können", sagte der 21 Jahre alte Verteidiger vor seinem Debüt für ManCity am Samstag.
Dank Investitionen in Höhe von rund 80 Millionen Euro und weiterer Finanzspritzen durch City-Besitzer Scheich Mansour bin Zayed Al erhofft sich Trainer Robert Mancini mit seinem Team endlich den Durchbruch auf der Insel. Derzeit steht noch die Rückkehr von Brasiliens WM-Teilnehmer Robinho vom FC Santos sowie der Transfer von Mario Balotelli von Inter Mailand auf der Agenda. Boateng eröffnet mit den "Citizens" heute (13.45 Uhr) die Saison in der Premier League mit der Partie bei den Tottenham Hotspur. "Wir haben die Spieler dazu, um aus dem Schatten von 'ManU' treten zu können. Wichtig ist, dass daraus ein Team wird. Dann haben wir das Potenzial, etwas zu erreichen und einen Titel zu holen", sagte Boateng, der damit in die Fußstapfen von DFB-Kapitän Michael Ballack treten könnte.
Ballack war in seinem letzten Jahr mit dem FC Chelsea Meister und Pokalsieger geworden. Der 33-Jährige konnte sich mit den "Blues" aber nicht auf einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag einigen und wechselte zurück in die Bundesliga zu Bayer Leverkusen. Auch Jerome Boatengs Bruder Kevin verließ die Premier League und ging von Absteiger FC Portsmouth via Genua zum AC Mailand. Zweiter deutscher Profi neben Jerome Boateng in der Premier League ist Thomas Hitzlsperger, der zu West Ham United wechselte.
Im Mittelpunkt steht für die Engländer nach dem peinlichen Aus bei der WM aber natürlich das Duell zwischen Meister FC Chelsea und "Vize" Manchester United. Die üblichen Sticheleien zwischen den beiden Mannschaften haben längst eingesetzt, der FC Liverpool und FC Arsenal gelten im Titelrennen der großen Vier nur als Außenseiter. Eine erste Duftmarke hinterließ "ManU" mit dem 3:1-Erfolg gegen den FC Chelsea im englischen Supercup. "Es wird ein ganz harter Kampf um die ersten Plätze", sagte ManUnited-Teammanager Alex Ferguson. Mehr als nur einen Vierkampf an der Tabellenspitze erwartet auch Arsenal-Coach Arsene Wenger. "Was in England seit letztem Jahr anders ist: Jeder kann Punkte verlieren. Die Meisterschaft ist in dieser Saison offen", sagte Wenger.
Nur Chelsea-Kollege Carlo Ancelotti, der mit seinem Team in der Vorbereitung sogar beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt verlor, kümmert das alles nicht: "Ich mache mir keine Sorgen. Wir freuen uns auf die Champions League und darauf, in der Liga oben zu stehen."