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England: Kein Comeback
Capello findet Beckham zu alt

England: Kein Comeback von Beckham
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Vor laufenden Kameras hat Trainer Fabio Capello die Karriere von David Beckham in Englands Nationalmannschaft für beendet erklärt und dafür für Aufruhr gesorgt.

Mit seinem überraschenden Schritt nicht er nämlich nicht nur bei dem 35-Jährigen für Kopfschütteln gesorgt. Die Volksseele kocht, die Medien machen ihrem Unmut über das Verhalten des Italieners Luft.

"Fabio Capello gab David Beckhams Länderspielkarriere den Rest - im Fernsehen", schreibt das Boulevardblatt The Sun und spricht den Engländern aus der Seele. Aus Sicht der Fans hat Beckham, eine der schillerndsten Figuren im Fußball-Mutterland, einen solchen Abgang nicht verdient. Selbst wenn die Entscheidung aus sportlicher Sicht nachvollziehbar ist.

"David Beckham ist inzwischen ein bisschen zu alt"

Höflich wollte Capello sein, als er dem ehemaligen Kapitän den Tritt versetzte, am Ende stieß er nicht nur dessen Landsleute vor den Kopf. "Ich danke ihm für seine Unterstützung während der Weltmeisterschaft, aber ich glaube, er ist inzwischen ein bisschen zu alt", sagte der 64-jährige Capello vor dem Länderspiel gegen Ungarn, das danach zur Nebensache verkam. Einige der großen Tageszeitungen stellten die Berichterstattung über den Test hinten an und räumten die Titelseite für "Becks" frei.


"Du bist raus! Fabio Capello beendet Beckhams England-Karriere - und hält es nicht für nötig, ihm das vorher zu sagen", titelt die Daily Mail. "Es ist schade, dass eine Karriere wie diese, die sich über 115 Länderspiele in 14 Jahren erstreckt, in solch banalen Umständen beendet wird", findet der Daily Telegraph.

Das plötzliche Aus für Beckham veranlasste sogar den Premierminister zu einer Reaktion. "Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um ein außergewöhnliches Vorbild im Sport zu würdigen", erklärte David Cameron: "Ganz sicher sind viele Menschen traurig darüber, dass er nicht mehr für England spielen wird."

"Nur noch ein Freundschaftsspiel"

Beckham selbst, der bei der WM in Südafrika wegen eines Achillesehnenrisses nicht spielen konnte, Capello aber als Assistent an der Seitenlinie unterstützt hatte, wollte von einem Abschied nichts wissen. "Ich habe immer gesagt, dass ich von mir aus nicht zurücktreten werde", sagte der Mittelfeldspieler am Mittwoch in Los Angeles: "Ob ich gar nicht mehr für England spiele, ob ich noch ein Länderspiel oder zehn Länderspiele mache - ich werde immer verfügbar sein."

Fabio Capello schickt David Beckham in die Rente (Foto: firo).

Es wird wohl eher nur noch ein Spiel sein, zumindest wenn Capello weiter bei den "Three Lions" das Sagen hat. "Wenn er fit ist, wird er noch ein Freundschaftsspiel machen, um Auf Wiedersehen sagen zu können", erklärte der Teammanager, der sich mit der Art und Weise, wie er Beckham in die Rente schickte, keinen Gefallen getan hat.

Die Times spekuliert bereits jetzt über eine baldige Rückkehr des kalt gestellten "Becks" zur Nationalmannschaft - allerdings an der Seitenlinine: "Wir haben Bedarf nach einem neuen Teammanager, jedenfalls sollte man das nach einem weiteren profanen Auftreten der Mannschaft unter Capello meinen", schrieb die Tageszeitung nach der dürftigen Vorstellung beim 2:1-Sieg über Ungarn.

Beckham bald Nationaltrainer von England?

Bereits nach dem peinlichen Aus bei der WM, als England im Achtelfinale mit 1:4 gegen Deutschland unterging, war Beckham als Capello-Nachfolger gehandelt worden, lehnte aber dankend ab. "Auch wenn es mir schmeichelt, dass ich als Trainer im Gespräch bin, sehe ich mich weiterhin als Spieler", hatte Beckham erklärt. Derzeit arbeitet Beckham an seinem Comeback beim US-Klub Los Angeles Galaxy, im September will er wieder auf dem Platz stehen.

Was Beckham, der spätestens seit seiner Hochzeit mit dem früheren Spice Girl Victoria Adams im Jahr 1999 über den Fußball hinaus weltweit bekannt wurde und heute eine der international erfolgreichsten Werbefiguren ist, nach dem Ende seiner Profikarriere machen wird, hat der Vater von drei Söhnen bislang offen gelassen. "Ich weiß, dass es kein Job ist, aber ich wäre gerne ein professioneller Lego-Bauer", hat Beckham einmal mit einem Augenzwinkern gesagt. Vielleicht bastelt der Nationalheld aber schon bald am englischen Kader für die EM 2012.

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