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DFB: Zwanziger wird 65.
"Im Oktober werden Karten neu gemischt"

Zwanziger: 65. kein Grund zum Ruhestand
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Anlässlich seines 65. Geburtstages blickt Theo Zwanziger auf sein bewegtes Leben zurück. Doch an den Ruhestand denkt der DFB-Präsident in naher Zukunft noch nicht.

Theo Zwanziger feiert am Sonntag seinen 65. Geburtstag. Im Urlaub an einem der Öffentlichkeit unbekannten Ort wird der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit seiner Ehefrau Inge, dem Rest seiner Familie und einigen engen Freunden auf seinen Ehrentag anstoßen und auf ein bewegtes Leben zurückblicken. Der frühere Jurist, der den Tross der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Südafrika als Delegationschef anführt, blickt zugleich in die Zukunft. Denn Zwanziger hat noch große Ziele und denkt noch nicht an ein Leben ohne Arbeit.

"Ich habe noch eine Menge zu tun, und meine Aufgabe als DFB-Präsident macht mit weiter viel Spaß. Deshalb habe ich noch nicht vor, mich komplett auf das Altenteil zurückzuziehen und nur in der Hängematte zu liegen", sagte der Boss des größten Sportfachverbandes der Welt im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID). Trotz des aktuellen Tagesgeschäftes, das ihn auch an seinem Urlaubsort einholt, hält der mächtige Verbandsboss einen Moment inne, wenn er an sein bisheriges Leben denkt.

"Ich freue mich zunächst einmal, dass ich gesund bin und im Kreis meiner Familie und Freunde eine glückliches Leben führen kann. Das ist für mich keine Selbstverständlichkeit. Mein Vater ist mit 27 Jahren im Krieg gefallen, meine Mutter ist mit 62 nach einer schweren Krankheit gestorben. Diese Gedanken gehen mir in diesen Tagen durch den Kopf. Und deshalb bin ich zunächst einmal dankbar, dass ich 65 Jahre alt werden darf", sagte er voller Demut und vergaß dabei auch nicht diejenigen, die seine Karriere im Wesentlichen mitbestimmt haben.

Mittlerweile ein guter Freund von Zwanziger: Gerhard Mayer-Vorfelder (Foto: firo).

"Ich muss vielen Menschen danken, die mich in meinem Leben begleitet haben. Zunächst mal meiner Frau Inge, aber auch meiner Großmutter, die mich großgezogen hat. Im Bereich des Fußballs habe ich viele Freunde gewonnen. Zu meiner Anfangszeit war es sicherlich der heutige DFB-Ehrenpräsident Egidius Braun, von dem ich viel gelernt habe. Auch Franz Beckenbauer und Günter Netzer zählen zu den großen Persönlichkeiten im Fußball, mit denen ich mich regelmäßig austausche", sagt Zwanziger, der zudem das vertrauensvolle Verhältnis zu seinen engen Mitarbeitern Horst R. Schmidt und Wolfgang Niersbach betont.

Auch Gerhard Mayer-Vorfelder, mit dem er während seiner gemeinsamen Amtszeit an der DFB-Spitze die ein oder andere Meinungsverschiedenheit hatte, zähle mittlerweile zu seinem Freundeskreis." Soweit wird es Joachim Löw nach den Meinungsverschiedenheiten mit dem DFB-Boss wohl nicht bringen. Nach den Indiskretionen durch den Verband im Zusammenhang mit den geplatzten Vertragsgesprächen zu Beginn des Jahres wird dies der Bundestrainer wohl auch gar nicht wollen.

Zwanziger bekräftige aber noch einmal, "dass ich mit ihm weiter als Bundestrainer zusammenarbeiten möchte". Er schloss nicht aus, dass er bereits während der WM mit Löw über dieses Thema reden werde, auch wenn der Bundestrainer eine Entscheidung über seine Zukunft während des Turniers kategorisch ausgeschlossen hat. "Mit dem Bundestrainer werde ich zum richtigen Zeitpunkt reden. Unser Vertrauensverhältnis ist wieder so eng, dass ich mir darüber im Moment keine Sorgen mache", meinte der DFB-Präsident.

Zunächst hofft Zwanziger aber am Kap trotz der vielen Ausfälle auf erfolgreiche Auftritte der deutschen Mannschaft. "Das waren natürlich alles Absagen, die wir uns nicht gewünscht haben. Aber im Sport muss jede Hiobsbotschaft mit neuen Kräften kompensiert werden. Man darf sich nicht entmutigen lassen. Eine starke Mannschaft, die wir immer noch haben, muss solche Rückschläge verkraften", sagte er.

Ebenso wie Löws Zukunft ist auch die von Zwanziger, der den Selbstmord von Torwart Robert Enke im vergangenen November als den schwierigsten Moment seiner Amtszeit bezeichnete und die Querelen in der Schiedsrichter-Affäre zu Jahresbeginn als abgehakt erachtet, noch unsicher. "Ich bin 2007 gewählt worden, um einige Dinge auf den Weg zu bringen und im DFB umzusetzen. Aber es gibt sicherlich noch viele Facetten, die es für mich zu berücksichtigen gilt, über die ich mir noch Gedanken machen muss", sagte Zwanziger und kündigte an: "Ich werde im Oktober beim Bundestag in Essen einen sehr guten Geschäftsbericht abgeben können, dann werden die Karten neu gemischt."

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