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SGS - Wolfsburg 1:1 (0:0)
Essen war "das Beste" für Uschi Holl

SGS: Auch Wolfsburg beißt sich die Zähne aus
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Imn ihrem letzten Saisonspiel haben sich die Mädels der SG Essen-Schönebeck noch mal besonders angestrengt. Gegen Wolfsburg wollten sie auf keinen Fall verlieren.

Es war die 75. Minute, als Essens Torhüterin Ursula Holl den Platz im Sportpark „Am Hallo“ für Lisa Weiß räumen musste. Es war kein gewöhnlicher Wechsel, den Trainer Markus Högner beim Stand von 0:1 vornahm. Gehalten hatte die Torhüter bis dahin, was sie konnte. Und auch beim Strafstoß durch Nadine Keßler, den die 29-Jährige kurz zuvor hatte hinnehmen müssen, konnte die Torfrau nichts ausrichten.

Spalier stehen für Uschi Holl

Dennoch konnte der Trainer nicht anders. Schließlich wollte er seiner Keeperin, die sich im Januar diesen Jahres entschlossen hatte, sich ganz auf ihre berufliche Karriere zu konzentrieren, einen gebührenden Abschied von der Fußballbühne bereiten. Unterstützung erhielt er dabei von der Mannschaft, die komplett zur Außenlinie lief und ihrem Rückhalt und ihrer Stütze Spalier zu stehen. Holl war sichtlich bewegt und angetan von der Geste ihrer Mitspielerinnen. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Das zeigt einfach den tollen Charakter dieser Mannschaft und ich bin ganz, ganz froh, dass ich mein letztes Jahr hier spielen durfte. Essen ist das Beste, das mit je passieren konnte.“

Das Kompliment konnten die Essener nur zurück geben. Schließlich trug die Torhüterin dazu bei, dass das Team von der Ardelhütte die drittbeste Saison in seiner achtjährigen Bundesligageschichte feiern konnte. „Uschi war ganz wichtig für die junge Mannschaft. Sie hat immer Ruhe ausgestrahlt und die Mädels geführt“, erklärte Coach Högner.

14 Titel in 13 Jahren

So auch an diesem Nachmittag. Immer wieder dirigierte die erfahrene Torfrau - insgesamt 14 Titel bei Deutschen-, Welt- und Europameistermeisterschaften, im DFB-Pokal und UEFA-Cup sprechen eine deutliche Sprache - ihre Vorderleute und sorgte so dafür, dass sie einen relativ ruhigen Nachmittag verleben konnte. Denn auch, wenn die Wolfsburger „sehr spielstark und spritzig“ (Holl) waren, so sah sie „auch eine Essener Mannschaft, die gut stand, gut dagegen gehalten und gezeigt hat, dass die SG Essen-Schönebeck kein Punktelieferant mehr ist.“

Gerade in der Abwehr ließ die Högner-Elf nur ganz wenig zu. Erst in der 66. Minute kamen die Gäste zu ihrer ersten Ecke. Bis dahin konnten die Verteidiger die meisten Bälle ablaufen, vor dem Sechszehner bereits abfangen oder den VfL beim Torschuss so unter Druck setzen, dass die Bälle direkt am Tor vorbei gingen. Holl war bis dahin die Ruhe in Person, dass sie ihr letztes Spiel ihrer Karriere bestritt, schien sie kaum zu beeindrucken. „Als ich gesehen habe, dass die Lisa Weiß zur Bank läuft, habe ich schon so ein Kribbeln in den Armen und Beinen bekommen und wusste: Okay, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen. Aber ich denke, ich brauche noch ein paar Tage um das alles zu realisieren.“

Den 1:1-Ausgleich durch Charline Hartmann (84.) erlebte Holl dann nur noch von der Bank, doch das, war ihr auch egal. Über den Punkt freute sie sich genau so.

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