Die SG Schönebeck hatte es tatsächlich geschafft, die Potsdamerinnen arg in Bedrängnis zu bringen. Triumphieren sollte die Högner-Elf aber nicht. Die weite Heimreise mussten die Essenerinnen vielmehr mit einer 2:3-Niederlage antreten.
Wie bereits gegen Bayern München in der Vorwoche hatte die SGS schnell zugeschlagen. 1:0 lautete der Zwischenstand nach fünf Minuten. Kapitänin Melanie Hoffmann war es, die für den ersten Paukenschlag des Außenseiters gesorgt hatte. Zehn Minuten später hieß es plötzlich 2:0 für die SGS. Charline Hartmann hatte zugeschlagen, ihr erstes Bundesliga-Tor im Trikot der Essenerinnen nach ihrer Rückkehr im Sommer. Alles lief so, wie es sich Trainer Markus Högner vorgestellt hatte. Seiner Elf gelang es, den Deutschen Meister massiv unter Druck zu setzen und agierte auch in der Defensive kompakt. Bis zur 30. Minute. Da nämlich wachten die Potsdamerinnen auf – und schlugen in Person von Genoveva Anonma zurück. In Minute 37 stellte sie zunächst den Anschluss her. Aus der gewünschten 2:0-Führung zur Pause wurde damit nichts. Und auch aus der Sensation nicht.
Rund 30 Minuten reichten der Turbine beziehungsweise Anonma, um das Spiel zu drehen. Die Ex-Jenaerin ließ bis zur 58. Minute zwei weitere Treffer folgen. Dem Heimteam kam dabei zugute, dass die Viererkette der Essenerinnen nach zwei verletzungsbedingten Wechseln – Elena Hauer und Sabrina Dörpinghaus mussten raus – unsortiert war. „Ich kann meiner Mannschaft nur den Vorwurf machen, dass sie zu naiv gespielt hat. Den einen oder anderen Ball hätten sie länger in den eigenen Reihen halten müssen“, sagte Högner, der dennoch mit dem Auftritt zufrieden war. Der großen Chance trauerte der Fußballlehrer aber freilich etwas hinterher: "Wir hätten einen Punkt gegen Potsdam holen können. Der wäre vor dem Derby gut für die Moral gewesen."