VfL Bochum: 1:5-Pleite

Matlik-Elf geht im DFB-Pokal unter

Nach dem Abpfiff schlenderte Arthur Matlik gedankenverloren über den durchnässten Rasen des Leichtathletikplatzes am rewirpowerSTADION, die Spielerinnen wussten derweil nicht, ob sie nun noch auf eine Ansprache ihres Trainer warten sollten – oder eben nicht. Die Regionalliga-Frauen des VfL Bochum waren soeben in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den Zweitligisten 1. FFC 08 Niederkirchen sprichwörtlich baden gegangen: 1:5 (1:4) lautete das Ergebnis aus Sicht des Heimteams.

Und so kam es, dass Matlik ausgerechnet nach seinem ersten Pflichtspiel als Coach von dem „mit Abstand schlechtestem Spiel meiner Mannschaft, das ich bisher gesehen habe“ reden musste. „Das war Frauenfußball gegen Mädchenfußball par excellence“, fasste der 33-Jährige nüchtern zusammen.

Dass seine Mannschaft ordentlich Lehrgeld vor dem Regionalliga-Start zahlen musste, wollte Matlik so nicht stehen lassen. Dennoch bekamen die Spielerinnen in allen Belangen ihre Grenzen aufgezeigt. So gingen die Gäste energischer in die Zweikämpfe, während die Bochumerinnen viel zu unkonzentriert agierten und sich viele Fehlpässe leisteten. Die einzige Spitze Lena Schüth stand zumeist auf verlorenem Posten, ein vernünftiger Pass wolle sie nicht erreichen. Janine Ganser zumindest probierte es ab und an aus der zweiten Reihe.

Das 0:1 fiel bereits in der 17. Minute. Die auffällige Janine Hans flankte in den Strafraum, Natalia Wanda Stulin brauchte am rechten Pfosten nur noch einzuschieben. Die Zuordnung in der Defensive fehlte auch bei den folgenden Gegentoren, dabei hatten die VfL-Ladies zwischenzeitlich sogar Courage gezeigt, als sie nach dem 0:2 im direkten Gegenzug in Person von Daniela Ließem zum Anschluss trafen (29.). Kurz darauf allerdings konnte Silvana Arcangioli auf dem linken Flügel völlig unbedrängt durchmarschieren und auf 3:1 erhöhen (31.). Ein verwandelter Foulelfmeter besorgte schließlich die 4:1-Halbzeitführung der Gäste.

Entgegenzusetzen hatten die Bochumerinnen in der zweiten Hälfte nichts mehr, zumindest eine noch deutlich höhere Klatsche blieb dem VfL erspart. Hans stellte nach einem Konter, als sie Torfrau Ninon Kalpein an der Strafraumgrenze einfach stehen ließ, den 5:1-Endstand her.

Den VfL-Spielerinnen stehen nach dem enttäuschenden Auftritt zwei trainingsintensive Wochen bevor, das zumindest kündigte Matlik an. Bevor am 28. August mit dem Heimspiel gegen die Zweitvertretung von Bayer Leverkusen die neue Regionalliga-Saison startet, findet am kommenden Sonntag noch ein Testspiel gegen den Zweitligisten Werder Bremen statt.